Bochum. Verliert Bochum nach Urbanatix eine weitere Top-Veranstaltung? Es gibt Spekulationen um die Zukunft der 1Live-Krone in der Jahrhunderthalle.
Nach Urbanatix könnte Bochum eine weitere Großveranstaltung mit landesweiter Strahlkraft verlieren. Nach 17 Jahren in der Jahrhunderthalle gibt es nach WAZ-Informationen Überlegungen, nach denen auch die 1Live-Krone einen neuen Standort erhalten soll. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) wollte dazu am Dienstag auf Anfrage zunächst keine Stellung nehmen.
Mit Stars aus Rock, Pop, HipHop und Comedy sowie mehr als 100 Pressevertretern gilt der WDR-Radiopreis als die medial bedeutendste Veranstaltung in Bochum. Wegbereiter war der Chef der Bochumer Veranstaltungs-GmbH, Andreas Kuchajda. Als die Krone im Jahr 2000 in Oberhausen startete, war er Veranstaltungsleiter der 12.000 Besucher fassenden Arena. 2003 wechselte Kuchajda nach Bochum – und zog alle Strippen, als der WDR entschieden hatte, der Krone eine kleinere, intimere Heimstatt zu geben
1Live-Krone wird seit 2006 in der Jahrhunderthalle vergeben
Mit Erfolg. 2006 war BO-Premiere. Seither wird die Krone – stets rund um Nikolaus – samt After-Show-Party in der Jahrhunderthalle vergeben. Casper, Marteria, Lena, Lea und Kraftclub zählten im Dezember 2022 zu den Promis, die von den Fans in und vor der Halle gefeiert wurden.
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Nachdem zuletzt immer wieder Spekulationen über einen Abschied aus Bochum laut geworden waren, könnte die Krönung 2022 die letzte im Westpark gewesen sein. Bielefeld wird als möglicher neuer Austragungsort genannt. Der WDR schweigt aktuell, kündigt aber eine Mitteilung an, „sobald es konkrete Nachrichten gibt“.
Urbanatix-Wechsel nach Essen zum Jahresende
Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass das Streetart-Festival Urbanatix nach 13 Jahren Bochum verlässt. Als Projekt der Kulturhauptstadt 2010 gestartet, treten die jungen Wilden der Straße in diesem Winter erstmals in Essen in Aktion. Vom 25. bis 31. Dezember sind elf Shows in der Grugahalle gebucht.
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Dafür warben der Bochumer Urbanatix-Macher Christian Eggert und Oberbürgermeister Thomas Kufen am Dienstag vor der Presse in Essen. „Wenn alle zufrieden sind und es gut läuft, steht einer Fortsetzung nichts im Wege“, so Eggert. Die BOVG hatte fehlende Planungssicherheit als Grund für das Aus in Bochum angeführt. Bis Sommer habe es keine feste Zusage gegeben. Deshalb habe man die Halle anderweitig vermieten müssen.
Im Oktober kommt die Jahrhunderthalle wieder ins Rollen
Festhalten will die Hallengesellschaft an zwei beliebten Formaten in der Jahrhunderthalle. Wegen der massiv gestiegenen Energiepreise war nach der Corona-Zwangspause im Winter 2022/23 auf eine Neuauflage des „Eis-Salons Ruhr“ verzichtet worden. Der „Skate-Salon Ruhr“ lockte als Ersatz 7000 Rollschuh-, Inliner- und Skateboardfahrer an.
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Vom 6. bis 8. Oktober kommt die Jahrhunderthalle wieder ins Rollen. Bei den „European Longboard Open“ messen sich die Besten ihres Fachs im Westpark. „Das gesamte Wochenende über wird es möglich sein, sowohl selbst zu skaten als auch die Wettkämpfe live zu verfolgen“, heißt es in der Ankündigung.
BOVG denkt über Fortsetzung des „Eis-Salons Ruhr“ nach
Hoffnung gibt’s auf eine Fortsetzung des „Eis-Salons Ruhr“. Zwar wären die Ausgaben für die Aufbereitung der 17 mal 90 Meter großen Eisfläche nach wie vor hoch. Man prüfe derzeit aber, ob eine Rückkehr der Eiszeit möglich sei, erklärt Andreas Kuchajda. Zuletzt hatten 2019 mehr als 36.000 Menschen den „Eis-Salon“ besucht.