Bochum. Der „Skate-Salon Ruhr“ in der Jahrhunderthalle Bochum ist beendet. Es gibt erste Zahlen – und Pläne, ob und wie es im nächsten Winter weitergeht.

Als Erfolg wertet die Hallengesellschaft BOVG den ersten „Skate-Salon Ruhr“. Rund 7000 Besucher kamen in den vergangenen drei Wochen in die Jahrhunderthalle. Aus der Not- könnte eine Dauerlösung werden.

„Skate-Salon“ in Bochum: 7000 Besucher in drei Wochen

Weil die angestammte Eisbahn wegen der explodierenden Energiekosten in diesem Winter weder bezahlbar noch politisch verantwortbar wäre, hatte die BOVG umgeschwenkt. Motto: Rollen statt Kufen. Mitte Dezember verwandelte sich die Jahrhunderthalle in den „Skate-Salon Ruhr“. Auf 5000 Quadratmetern wurden drei separate Flächen für Rollschuhe und Inliner, Skateboards und Longboards geschaffen. Hinzu kommt ein Übungsbereich für Anfänger.

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Dass man nicht an die Zahlen des „Eis-Salons“ heranreichen werde, sei von vornherein klar gewesen, sagt BOVG-Geschäftsführer Andreas Kuchajda. 36.000 Menschen kurvten zuletzt 2019/20 binnen vier Wochen über die Eisbahn. „Mit den 7000 Skatern sind wir zum Auftakt aber sehr zufrieden. Das übertrifft unsere Erwartungen. Unsere Kosten sind damit gedeckt. Wir haben vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein tolles Angebot machen können, das hervorragend angenommen wurde“, so Kuchajda in einer ersten Bilanz.

Lob aus der Szene und von Familien

Nach durchwachsenem Start habe der „Skate-Salon“ zum Ferienbeginn an Fahrt aufgenommen, sagt BOVG-Projektleiter Tim Bosma. Dabei sei zweierlei gelungen:

– Die Skater-Szene weit über Bochum hinaus habe die Anlage sofort angenommen. „Der Untergrund ist ideal“, schwärmte Jan Paul (34) vom Bochumer Skateboard-Verein bei der Eröffnung. „Echt geil hier. Viel besser als im Parkhaus. Hier werden wir nicht rausgeschmissen“, ergänzte Longboard-Fahrer Marvin Kunigk (27).

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– Vor allem Familien hätten die Rollschuh- und Inliner-Bahn für sich entdeckt. „Wunderschön! Die Atmosphäre ist total entspannt. Hier hat man Spaß, ausreichend Platz und tut noch etwas für seine Gesundheit“, meinte Heike Wrosz (59), die am Samstag mit ihrer Enkelin Leonie (6) aus Witten anreiste. „Mit fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder kann man auch über den Eintritt nicht meckern.“

Trotz der hohen Besucherzahlen gibt es in der Jahrhunderthalle reichlich Platz für den Spaß auf Rollen.
Trotz der hohen Besucherzahlen gibt es in der Jahrhunderthalle reichlich Platz für den Spaß auf Rollen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Hallengesellschaft erkennt großes Potenzial

Dass mehr als 600 Inliner ausgeliehen wurden und sämtliche Kurse für Rollen-Neulinge ausgebucht waren, dokumentiert, dass auch viele Anfänger erreicht wurden: „Nicht selten dass Eltern und Großeltern, die ihre Kinder und Enkel begleiteten sich selbst auf die Bahn trauen“, weiß Andreas Kuchajda. Gute Nachricht: Bis auf ein gebrochenes Handgelenk und eine Oberschenkel-Prellung gab es keine schwerwiegenden Sturzverletzungen.

Historischer Jahrmarkt folgt im Februar

Nächste Großveranstaltung in der Jahrhunderthalle ist der Historische Jahrmarkt.

Das Eröffnungswochenende am 18./19. Februar ist mit dem Steampunk-Festival verknüpft. Fortgesetzt wird der Retro-Rummel vom 24. bis 26. Februar und 3. bis 5. März.

Alle Infos auf bovg.de.

Wie geht’s weiter? Lässt es die Entwicklung der Energiepreise zu, könne der „Eis-Salon Ruhr“ im Winter 2023/24 durchaus zurückkehren, kündigt Andreas Kuchajda im WAZ-Gespräch an. Die Skate-Bahn werde jedoch keinesfalls einmalig bleiben. Im Gegenteil: „Man sieht, welch großes Potenzial in diesem Freizeitsport steckt. Das wollen wir weiter nutzen und ausbauen.“

Für eine Neuauflage gibt es bereits Pläne

Das könnte heißen: Künftig könnte es sowohl eine Eisbahn als auch – zeitlich versetzt – eine Skate-Bahn geben. Für eine Neuauflage gebe es bereits Pläne, berichtet Tim Bosma. „Wir könnten die Flächen nochmals vergrößern. Auch für die Inline-Skater könnten Hindernisse aufgebaut werden.“ Alle Kooperationspartner hätten zugesichert, wieder dabei zu sein.

Der „Skate-Salon Ruhr“ endet am Sonntag (8.). Von 12 bis 20 Uhr ist die Jahrhunderthalle letztmals für Inliner und Skater geöffnet.