Bochum. Gegen einen Bochumer (42) ist Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben worden. Eine Wattenscheiderin wurde zu Hause tot aufgefunden.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 45-jährigen Frau in Bochum-Wattenscheid hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Angeschuldigten (42) erhoben. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Ein Termin vor dem Schwurgericht steht aber noch nicht fest.

Das erklärte der Sprecher des Landgerichts, Michael Rehaag, am Freitag auf WAZ-Anfrage.

Die 45-Jährige, Mutter dreier minderjähriger Kinder, war am Mittag des 15. Dezember 2022 in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Achtermannstraße tot aufgefunden worden. Sie lebte allein in der Wohnung, die Kinder wohnten woanders. Laut Anklage wies die Leiche Spuren von scharfer und stumpfer Gewalt auf. Dafür verantwortlich soll der 42-Jährige sein, ein bereits polizeibekannter Mann aus Bochum. Damals hieß es, dass es sich um den Lebensgefährten der Frau handele.

Bisher konnte die Staatsanwaltschaft kein Tatmotiv feststellen

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Der genaue Tatablauf und auch das Tatmotiv sind unbekannt. Dazu steht in der Anklage nichts. Der Angeschuldigte soll die Täterschaft bestritten haben.

Er kam damals für rund eine Woche wegen des Verdachts des Totschlags in U-Haft. Bei den Ermittlungen konnte dann aber eine Tötungsabsicht nicht sicher festgestellt werden, so dass der Tatvorwurf geändert wurde. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich statt um ein Tötungsdelikt um eine Körperverletzung mit Todesfolge handelt“, teilte die Polizei damals mit. Seit dem 23. Dezember ist der 42-Jährige auf freiem Fuß.

Nachbar hatte sich Sorgen gemacht und den Notruf verständigt

Laut Kripo kam der Notruf von einem Nachbarn, der sich Sorgen gemacht hatte. Er hatte eine Sendung mit Diabetes-Medikamenten für die Frau treuhänderisch vom Postboten angenommen, doch die Empfängerin öffnete längere Zeit nicht die Tür. Als die alarmierten Rettungskräfte dann gewaltsam die Tür öffneten, fanden sie die Leiche der Frau vor. Zu Tode gekommen war sie laut Anklage bereits am 12. Dezember zwischen 15 und 21.30 Uhr – drei Tage vor dem Auffinden.