Bochum-Wattenscheid. Ein Bochumer (41) soll seine Lebensgefährtin getötet haben, er sitzt in U-Haft. Die Kripo hat am Montag weitere Informationen mitgeteilt.

Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt in Wattenscheid-Mitte hat die Mordkommission am Montag auf WAZ-Anfrage einige Einzelheiten mitgeteilt.

In einem Mehrfamilienhaus an der Achtermannstraße war am Donnerstagmittag eine 45-jährige Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Wie Kriminalhauptkommissar Arndt Mallepree, der Leiter der Mordkommission, sagte, kam der Notruf von einem Nachbarn, der sich Sorgen gemacht hatte.

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Er hatte eine Sendung mit Diabetes-Medikamenten für die Frau treuhänderisch vom Postboten angenommen, doch die Empfängerin öffnete längere Zeit nicht die Tür. Als die alarmierten Rettungskräfte dann gewaltsam die Tür öffneten, fanden sie die Leiche der Frau vor. Wie lange sie dort schon lag, steht noch nicht fest.

Sie wies Verletzungen auf, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuteten. Welcher Art diese Verletzungen waren, sagte Mallepree aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Lebensgefährte geriet ganz schnell unter Tatverdacht

Bei den ebenfalls anwesenden Polizeikräften kam schnell der Verdacht auf, dass der Lebensgefährte (41) der Frau mit dem Tod etwas zu tun haben könnte. Er war bei der Türöffnung anwesend. Der Verdacht erhärtete sich bei näheren Untersuchungen des Tatortes und der Umstände, so dass der Mann noch an Ort und Stelle vorläufig festgenommen wurde.

Nach einer Obduktion der Leiche beantragte Staatsanwalt Dietrich Streßig einen U-Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags beantragte, den ein Haftrichter am Freitag auch erließ.

Beschuldigte Bochumer schweigt in der U-Haft

Seitdem sitzt der Bochumer im Gefängnis. Bisher hat er sich nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagt Mallepree. Zu einem möglichen Tatmotiv macht die Kripo keine Angaben.

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Die Verstorbene lebte allein in der Wohnung. Sie hat drei minderjährige Kinder. Zwei leben bei ihrem Vater, der mit den aktuellen Ereignissen nichts zu tun hat, das dritte Kind ist jetzt Vollwaise.

Der Beschuldigte ist bereits polizeibekannt, allerdings nur wegen vergleichsweise kleinerer Straftaten.

Anwohner der Achtermannstraße sind erschüttert

Die Nachbarn in der ruhigen Wohn- und Spielstraße unweit des Bismarkplatzes zeigten sich schockiert. „Es ist erschreckend, dass so etwas hier passiert“, sagt eine Frau.

Eine andere Nachbarin berichtet, dass es am Donnerstag sehr viel Aufruhr an der Achtermannstraße gegeben habe. Vor Ort seien zahlreiche Polizeiautos gewesen und kurz darauf auch die Kriminaltechnische Untersuchung, die bis zum späten Abend im Einsatz war.

An der Achtermannstraße sind die Erschütterung und die Besorgnis groß, auch wegen der Kinder.