Bochum. Bochum betreibt ein ehrgeiziges Bauprojekt: das Haus des Wissens. Vor dessen Bau wird ein Bestandsgebäude entkernt – für viele Millionen Euro.
Mehr als 150 Millionen Euro – Stand jetzt – wird der Umbau des Telekomblocks in der Innenstadt von Bochum zum Haus des Wissens kosten. Viel Geld muss die Stadt dabei für Abriss- und Sanierungsarbeiten am Bestandsgebäude bezahlen. Allein der nun anstehende Abriss von Dach und Decken kostet 4,5 Millionen Euro.
Bochumer Unternehmen bekommt großen Abrissauftrag
Beauftragt hat die Stadt damit ein heimisches Unternehmen: die Beton-, Bohr- und Sägetechnik M. Karabalta GmbH. Sie hat sich im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens gegen drei Mitbewerber durchgesetzt. Die Firma mit ihren etwa 70 Beschäftigten bezeichnet sich als „Spezialist für Beton-, Bohr- und Sägetechnik“
Die Abbrucharbeiten sind Vorleistungen für den darauf folgenden Umbau zum „Haus des Wissens“. Dazu müssen 410 Kubikmeter umbauter Raum im Dachstuhl, 36 Gauben, 2500 Quadratmeter Dachfläche, etwa 12.000 Quadratmeter Deckenfläche sowie die meisten Treppen abgerissen werden.
220 Tonnen schwere Stahlstützen werden an der Viktoriastraße aufgestellt
Dabei müssen die Abrissspezialisten darauf achten, die noch im Gebäude genutzten Anlagen der Telekom nicht zu beschädigen. In der Ausschreibung heißt es: „Für den Bereich der in Betrieb befindlichen Telekom sind die später freiliegenden Decken und Wandflächen abzudichten und mit Schutzkonstruktionen gegen Beschädigungen zu sichern.“ 4600 Quadratmeter Arbeits- und Schutzgerüste müssen insgesamt aufgebaut werden, um die Abrissarbeiten auftragsgemäß zu erledigen.
Die Fassaden an der Viktoriastraße und am Nordriegel im Innenhof werden zusätzlich durch Stahlstützen gesichert. Dafür hat die Stadt einen weiteren Auftrag vergeben. Insgesamt 220 Tonnen schwere, auf Fundamente gestellte Stützpfeiler sollen an der Viktoriastraße aufgestellt werden, um die Wand vor dem Abriss im Inneren des Gebäudes zu stützen. Insgesamt 70 Tonnen schwer sind die Stahlträger auf der Nordseite des Innenhofs. Etwa 1,75 Millionen Euro werden diese Arbeiten kosten, die die MMS Stahl- und Anlagenbau GmbH aus dem thüringischen Saalfeld-Rudolstadt übernimmt.
Arbeiten sind bereits im Verzug
Mit beiden Arbeitsabschnitten ist die Stadt Bochum bereits im Verzug. Die Stahlstützen sollten eigentlich ursprünglich zwischen Mai und Oktober aufgestellt werden. Mit dem Abriss von Dach und Decken sollte eigentlich schon im Mai begonnen werden. Insgesamt sind für diese Arbeiten zwölf Monate vorgesehen.