Bochum-Grumme. Der Regionalverband baut an den Grummer Teichen weiter am Emscher-Park-Radweg. Die CDU im Bezirk Bochum-Mitte lehnt eine Versiegelung ab.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) baut weiter am Emscher-Park-Radweg, den auch Fußgänger nutzen können. Dabei werden vorhandene, bislang wasserdurchlässige Wege asphaltiert. Das stößt in Teilen der Politik auf herbe Kritik.

Derzeit ist die Emschergenossenschaft noch mit Umbauarbeiten im Grummer Bachtal, zwischen Tipulusteich und Richarda-Huch-Straße, beschäftigt. Christoph Haep ist als Teamleiter beim RVR für die Realisierung des Emscher-Landschaftspark zuständig. „In sechs Wochen ist die Emschergenossenschaft fertig. Dann können wir Ende September mit den Asphaltflächen beginnen.“

Bequemer Radeln auf Asphaltfläche

Der RVR entschied sich für Asphalt, weil es sich darauf bequemer radeln lässt. „Die vorhandenen Wege stehen nach Regen unter Wasser. Das kann unangenehm werden.“ Aktuell werden der sechste und siebte Bauabschnitt ausgeschrieben, es müsse, so Haep, schnell gehen wegen der Fördermittel, die für die Maßnahme in Höhe von 1,56 Millionen Euro fließen. Für den RVR sei Asphalt alternativlos.

Doch gerade das Versiegeln der Flächen im Naherholungsgebiet Grummer Teiche sorgte in de jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte für Unmut. James Wille von der CDU-Fraktion: „Ich kann nicht nachvollziehen, in der Grünfläche zu asphaltieren, nur, um den Radfahrern mehr Komfort zu bieten.“ Allein schon aus Klimaschutzgründen müsse sichergestellt werden, dass Regen versickern kann.

Rasende Radfahrer im Konflikt mit Fußgängern

Christiane Laschinski (SPD) wies auf Konflikte hin, die zwischen rasenden Radfahrern und Fußgängern bei gemeinsamer Nutzung regelmäßig stattfinden. Zudem kritisierte sie, dass der RVR im Grünzug Nord, als dort die Wege asphaltiert wurden, Bänke entfernen ließ, die der Bezirk Mitte aus eigenem Budget finanziert hatte.

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Der Rad- und Fußweg wird laut Haep mit reflektierenden Randstreifen versehen, da an vielen Stellen keine Beleuchtung vorhanden ist. Laternen zu installieren sei eine Entscheidung der Stadt Bochum.

Weitere Ausbauplanung steht

Die CDU stand mit ihrer Kritik an der Versiegelung allein da. Die übrigen Fraktionen begrüßten die Maßnahme. Insbesondere die Mitglieder des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur, wo der RVR ebenfalls das Vorhaben präsentierte, wurde die Asphaltierung gelobt.

Umbau Grummer Bach

Das Tiefbauamt plant laut einer Mittelung vom Juni aktuell den Gewässerumbau des Grummer Baches und der künstlich angelegten Teiche. Zudem werden durch die Emschergenossenschaft mehrere Stau- und Entlastungsbauwerke der Entwässerung (Regenüberläufe) um- oder neu gebaut. Zeitgleich optimiert der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit dem Umwelt- und Grünflächenamt den durch das Grummer Bachtal verlaufenden Emscher Park Radweg (EPR).

Die Emscher-Park-Trasse wurde in bisher drei Bauabschnitten von Juni 2019 bis Juni 2021 asphaltiert. Die Abschnitte erstrecken sich von der Amtmann-Ibing-Straße in Gerthe bis zum Wendekreis der Dietrich-Benking-Straße in Hiltrop sowie in Hofstede von der Poststraße bis zur Sechs-Brüder-Straße.

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Die weitere Ausbauplanung dreht sich um die Lothringen-Trasse von der Brücke über die A 43 bis zur Straße „Auf der Bochumer Landwehr“ und den Wegeabschnitt im Grummer Bachtal von der Tenthoffstraße bis zum Tipulusteich. Überdies geht es um die in Hiltrop neu zu bauende Wegeverbindung von der Dietrich-Benking-Straße bis zur Straße „In der Grume“.