Nachdem eine erhöhte Bleikonzentration im Trinkwasser in den I-Gebäuden der Ruhr-Uni Bochum gemessen wurde, gibt es nun erste Bluttestergebnisse.
Jetzt liegen die ersten Ergebnisse von Bluttests (sogenannte Biomonitoring-Untersuchungen) an der Ruhr-Universität vor. Insgesamt haben sich 22 Frauen auf eine mögliche erhöhte Bleikonzentration im Blut testen lassen. Neun Ergebnisse liegen vor, alle ohne Hinweis auf eine erhöhte Bleiaufnahme, so die RUB.
Nachdem in der letzten Woche in Gebäuden der I-Reihe (Ingenieurwissenschaften) zum Teil deutlich erhöhte Bleiwerte im Trinkwasser gemessen worden sind, hatte die Uni Personen aus besonders vulnerablen Gruppen (Schwangere, Stillende und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch) solche Tests angeboten. Frauen, die zu dieser Gruppe gehören, können sich auch weiterhin nach individueller Terminvereinbarung testen lassen (Terminabsprache montags bis donnerstags 8 bis 14 Uhr, freitags 8 bis 13 Uhr unter 0234 32-24400).
Bis zu sechsfach erhöhter Wert
Nachdem am vergangenen Donnerstag, 29. Juni, deutlich erhöhte Bleiwerte in einem Pavillon der Akafö-Kita Lennershof gemessen worden sind, gibt es nun weitere Einzelheiten zu den Belastungen im Trinkwasser. An verschiedenen Entnahmestellen lagen die Werte, so teilt das Akafö auf Anfrage mit, bei 0,060 mg/l (Milligramm/Liter) und 0,053 mg/l. Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass 0,010 mg/l verbindlich einzuhalten seien.
Mittlerweile erhalten die 18 Mädchen und Jungen der betroffenen Kita-Gruppe Trinkwasser aus Flaschen. Mit Zustimmung der Eltern werde zudem auf das Zähneputzen verzichtet oder es werde dafür auch hier das Flaschenwasser genutzt. Zudem werden die Sanitäranlagen des Hauptgebäudes genutzt.
Hinsichtlich der Testmöglichkeiten befindet sich die Kita-Leitung aktuell in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt, welches aufgrund der Wassertestergebnisse einen erforderlichen Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Die Stadtwerke Bochum, die auch das Netz der Ruhr-Universität mit Trinkwasser beliefern, stellen fest, dass das Wasser sauber, ohne jede Erhöhung der Bleiwerte oder anderer Parameter angeliefert werde und daher außerhalb der jetzt betroffenen Bereich auch unbedenklich genutzt werden könne.