Bochum. Schokoticket ade: Nach mehr als 20 Jahren wird das VRR-Schülerticket in Bochum zum neuen Schuljahr eingestellt. Was Abonnenten wissen müssen.
Für viele Schülerinnen und Schüler in Bochum gehörte die süße Karte zum Alltag: 2001 im Rahmen eines Pilotprojekts gestartet und ein Jahr später VRR-weit eingeführt, war das Schokoticket für eine ganze Generation die Fahrkarte für Bus und Bahn. Schon bald ist es Geschichte. Wie auch die Nachbarstädte Herne, Gelsenkirchen und Essen stellt Bochum das Schokoticket zum neuen Schuljahr ein. Stattdessen kommt ein vergünstigtes Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler.
„Die Stadt Bochum wird das Deutschlandticket als Schülerticket für das Schuljahr 2023/24 einführen“, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk auf Nachfrage mit. „Dazu ist eine Dringlichkeitsentscheidung getroffen worden, die dem Rat in seiner nächsten Sitzung im August zur Genehmigung vorgelegt wird“, sagt er weiter.
29-Euro-Deutschlandticket statt Schokoticket in Bochum
Die Bogestra verschickt nach eigenen Angaben in diesen Tagen mehrere Zehntausend Anschreiben. All diejenigen, die aktuell ein Schokoticket abonniert haben, bekommen Post – und werden darüber informiert, dass ihr Abonnement automatisch auf das neue Deutschlandticket Schule umgestellt wird.
Schülerinnen und Schüler bekommen das Deutschlandticket für 29 statt 49 Euro im Monat abonnieren. Voraussetzung sei, dass die jeweilige Schule am Deutschlandticket Schule teilnehme, erklärt die Bogestra. Für städtische Schulen sei dies durch den Entscheid der Stadt gegeben. Laut Bogestra machen auch die Freie Schule Bochum, die Widar-Schule sowie das WBK Wirtschaftskolleg Bochum mit. Eine aktuelle Übersicht darüber, welche Schulträger sich am Deutschlandticket Schule beteiligen, gibt es auf www.bogestra.de/deutschlandticket/deutschlandticket-schule.
Das Schokoticket kostete regulär zuletzt 39,40 Euro im Monat, gültig war es im gesamten VRR-Bereich. Mit dem ermäßigten Deutschlandticket wird es für die Selbstzahler also nicht nur günstiger, sondern auch der Geltungsbereich erheblich erweitert.
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Hintergrund: Seit Einführung des bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gültigen Deutschlandtickets im Mai gab es Überlegungen, auch eine rabattierte Version für junge Leute zu schaffen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte Anfang Juni mitgeteilt, den Weg dafür freigemacht zu haben. Er habe entsprechende Erlasse unterschrieben, die es den Kommunen ermöglicht, ermäßigte Angebote für Schülerinnen und Schüler einzuführen.
Bochum: Kostenerstattung für bestimmte Schüler greift weiter
Der Preis von 29 Euro gilt für Selbstzahler – wie auch beim Schokoticket zuvor soll es aber die Möglichkeit der teilweisen Kostenerstattung geben: Je nach Länge des Schulwegs bekamen Familien die Fahrkarte ermäßigt. Für Grundschüler liegt die Grenze dafür bei zwei Kilometern, für ältere bei dreieinhalb Kilometern, ab der Sekundarstufe II bei fünf Kilometern.
Die Kriterien für die Erstattung sollen laut Bogestra weiter gelten. Wer Anspruch auf Ermäßigung habe, zahle auch fürs neue Schülerticket nur 14 sieben bzw. sieben Euro (bei mehreren Tickets), teilt das Unternehmen mit.
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Auch für arme Menschen soll es Vergünstigungen geben: Ab Herbst soll in NRW das Sozialticket für 39 Euro (bislang: ab 36,22 Euro, aber nur für Preisstufe A gültig) eingeführt werden.