Bochum. Nicht mehr lange, dann gilt auch in Bochum das Deutschlandticket. Wie viele Karten die Bogestra verkauft hat und was Abo-Kunden wissen müssen.

Anderthalb Wochen vor dem Start des neuen Deutschlandtickets laufen Vorverkauf und Umstellung von Bestandskunden bei der Bogestra auf Hochtouren. Der Verkauf des 49-Euro-Tickets sei gut angelaufen, sagt Bogestra-Sprecherin Imke Franke auf Nachfrage. „Nach derzeitigem Stand haben sich annähernd 6000 neue Kundinnen und Kunden für ein Deutschlandticket von uns entschieden.“ Was müssen Bochumerinnen und Bochumer wissen, die das Ticket haben wollen? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Ich habe bereits ein Bogestra-Ticket im Abo – was muss ich tun?

Rund 92.000 Menschen hatten nach Bogestra-Angaben bislang bereits ein Ticket im Abo. Etwa die Hälfte von ihnen kamen für die automatische Umstellung in Frage, weil sie monatlich mehr zahlten als die 49 Euro, die das neue Ticket kostet, etwa für Ticket 1000, Ticket 2000 oder Bären-Ticket. Die Bogestra hat all diese Kundinnen und Kunden angeschrieben, und rund 90 Prozent von ihnen machten vom Umsteige-Angebot Gebrauch, berichtet Imke Franke. Die Umstellung sei aktuell noch voll im Gange, „die Zahlen verändern sich von Tag zu Tag“.

Warum wechseln manche nicht ins günstigere Abo?

Übertragbarkeit und Mitnahmeregeln seien die Hauptgründe, am bestehenden Abo festzuhalten, auch wenn dieses vielleicht mehr als 49 Euro koste, erklärt die Bogestra-Sprecherin. Das Deutschlandticket ist personengebunden, die Mitnahme anderer Personen oder eines Fahrrads nicht inklusive. Für die Nutzung der 1. Klasse, Fahrradmitnahme oder Mitfahrende können aber Zusatztickets gelöst werden.

Wer bislang ein Ticket 2000 hatte, wurde von der Bogestra angeschrieben. Das Deutschlandticket kostet mit 49 Euro pro Monat weniger als die günstigsten Ticket-2000-Varianten. Aber: Es ist nicht übertragbar.
Wer bislang ein Ticket 2000 hatte, wurde von der Bogestra angeschrieben. Das Deutschlandticket kostet mit 49 Euro pro Monat weniger als die günstigsten Ticket-2000-Varianten. Aber: Es ist nicht übertragbar. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Was passiert mit Schoko-Tickets und Sozialtickets („Mein Ticket“)?

Das Schoko-Ticket für Schülerinnen und Schüler sowie das Sozialticket zum Beispiel für Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe kosten regulär weniger als 49 Euro – deshalb stellt die Bogestra bestehende Abonnements nicht automatisch um. „Wer wechseln will, muss sein Abo kündigen und kann dann das Deutschlandticket abonnieren“, so Imke Franke.

Was ist mit Firmentickets?

Auch Jobtickets werden nach Angaben der Bogestra automatisch umgestellt, es sei denn, der Kunde widerspricht. Die Konditionen sind je nach Arbeitgeber unterschiedlich. Für Beschäftigte der Stadt Bochum beispielsweise gibt’s das Deutschlandticket dank Zuschüssen für 34,20 Euro. Bei der Stadt hatten bislang rund 1200 Mitarbeitende ein Jobticket, berichtet Stadtsprecher Peter van Dyk. Durchschnittlich hätten sie dafür 66 Euro bezahlt – das neue Ticket kostet also nur etwa halb so viel. 220 Stadt-Mitarbeitende haben sich neu fürs Jobticket entschieden, so van Dyk.

Wo gilt das Deutschlandticket der Bogestra?

Eingeführt im Nachgang zur positiven Resonanz auf das Neun-Euro-Ticket im vergangenen Sommer, soll das Deutschlandticket den Umstieg auf den ÖPNV günstiger und vor allem einfacher machen: Das 49-Euro-Ticket gilt deutschlandweit rund um die Uhr in allen Bussen, Straßen-, U- und S-Bahnen sowie Zügen des Nahverkehrs, bietet also eine Art „Flatrate für den Regionalverkehr“, wie die Bogestra formuliert.

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Wie kann ich mir ein Deutschlandticket kaufen?

Das Deutschlandticket ist nicht im Einzelverkauf erhältlich, sondern wird im Abo angeboten. Dieses ist monatlich kündbar. Die Kündigung muss bis zum 10. des laufenden Monats vorliegen, um im nächsten Monat wirksam zu werden. Das Ticket gibt’s als Chipkarte, alternativ auch als digitale Fahrkarte über die „Mutti“-App. Mehr Informationen gibt es auch auf bogestra.de/deutschlandticket im Internet oder über die kostenlose Hotline 0800/6 50 40 30.

Verein übernimmt Kosten für arme Senioren

Der Verein „Ein Herz für Rentner“ hat angekündigt, die Kosten fürs 49-Euro-Ticket für bedürftige Senioren zu übernehmen. Sie wolle ihnen so „mehr Teilhabe am Leben“ ermöglichen, sagt Vereinsgründerin Sandra Bisping. Wer bislang noch nicht von dem bundesweit agierenden Verein mit Sitz in München unterstützt wird, kann einen Antrag stellen. Voraussetzungen: ein Mindestalter von 58 Jahren und eine geringe Rente zwischen 500 und 960 Euro. Infos zum Verein und zu seinen Aktivitäten gibt es online oder telefonisch: 089/413 22 90.