Bochum. Das Wetter: perfekt. Die Stimmung: ebenso. 6000 Besucher feierten beim Springbreak-Festival im Bochumer Westpark. Den Schlusspunkt setzte Sido.

Das Campus-Springbreak-Festival in Bochum hat am Donnerstagabend ein fulminantes Ende gefunden. Als Schluss- und Höhepunkt spielte Sido ein komplettes Headliner-Konzert. Der 42-jährige Berliner staunte über die vielen jungen Fans: „Dass die mich alle kennen!“ Auch etliche älter gewordene HipHop-Jünger feierten die Sido-Klassiker wie „Der Himmel soll warten“, „Carmen“ oder „Bilder im Kopf“ – idyllischer Sonnenuntergang inklusive.

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Das Headliner-Konzert von Sido war am Donnerstagabend der Schluss- und Höhepunkt des Springbreak-Festivals im Bochumer Westpark.
Das Headliner-Konzert von Sido war am Donnerstagabend der Schluss- und Höhepunkt des Springbreak-Festivals im Bochumer Westpark. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Um 15 Uhr hatte das Festival bei idealem Wetter im Westpark begonnen. Alexander Marcus erwies sich als der perfekte Opener. Bei seinen Trash-Hymnen „Papaya“, „Hundi“ oder „Hawaii Toast“ war die Stimmung ebenso irre wie die Schlager-Elektro-Mucke. Einer der ersten Abräumer war auch Money Boy. Der österreichische Rapper, stilecht dekadent mit Schampus in der Hand, betätigte sich auch zwischen den Songs als Wortakrobat: „Heute ist Fronleichnam, warum sehen deine Schuhe aus wie von Deichmann ...“

Aftershow-Party wechselt von der Rotunde in die Trompete

Später am Nachmittag gab es eine kurzfristige Änderung. Der Stuttgarter Rapper Dardan ist erkrankt. Für ihn sprang Civo ein.

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Auch bei der Aftershowparty kam es zu einem Wechsel. „Aus organisatorischen Gründen“, so heißt es, musste die Rotunde im Bermudadreieck passen. Gefeiert wird stattdessen seit 22 Uhr in der Trompete an der Viktoriastraße. Der Indie-Club präsentiert auf seiner „Mit viel Liebe“-Studi-Party ein Springbreak-Set. Der Eintritt reduziert sich mit Festival-Ticket auf drei Euro (regulär fünf Euro).

Bei „Hundi“ bellt die Menge mit: Alexander Marcus war mit seinen Trash-Elektro-Schlagern der ideale Opener des Springbreak-Festivals im Bochumer Westpark.
Bei „Hundi“ bellt die Menge mit: Alexander Marcus war mit seinen Trash-Elektro-Schlagern der ideale Opener des Springbreak-Festivals im Bochumer Westpark. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Springbreak in Bochum: Die Macher kommen aus Bielefeld

Vor einem Jahr hatte das HipHop-Festival im Westpark Premiere gefeiert. Das ist Walent-Tony Cerkez zu verdanken. Mit seiner Agentur Vibra Agency mit Sitz in Bielefeld hat er sich auf Campus-Partys und Festivals an Universitäten und Hochschulen vornehmlich in Ostwestfalen-Lippe konzentriert: gern donnerstags, dem „kleinen Freitag“, rechtzeitig vor den großen Sommer-Open-Airs, wenn die Stars noch bezahlbar sind.

Schon für 2020 war mit der Hamburger Konzertagentur Karsten Jahnke ein Campus-Springbreak in Bochum geplant. Corona machte alles zunichte. Zwei Jahre später war der Auftakt umso erfreulicher, u.a. mit den 257ers aus Essen. Mehr als 4000 Besucher füllten die Wiese an der Jahrhunderthalle.

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Elif begeisterte ihre Fans auf der Hauptbühne 2 auch mit rockigen Tönen.
Elif begeisterte ihre Fans auf der Hauptbühne 2 auch mit rockigen Tönen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Veranstalter bestätigten am Abend 6000 Besucher

Diese Zahl wurde bei der Neuauflage deutlich übertroffen. „Im Vorverkauf wurden rund 5000 Karten abgesetzt“, sagte Walent-Tony Cerkez im WAZ-Gespräch. 35 Euro hatten Studierende u. a. der Ruhr-Universität und der Bochumer Hochschulen für die Karte bezahlt. Regulär waren es 44 Euro, an der Tageskasse 55 Euro. Insgesamt seien 6000 Besucher erreicht worden sein, teilten die Veranstalter am Abend mit.

Live-Musik und Techno auf zwei Bühnen und am 1Live-Bus

Auf zwei Bühnen und am 1Live-Sektor-Bus gab’s ein Line-Up, das in der Szene zuvor als „verrückt, aber echt spannend“ gelobt wurde. Auf der Hauptbühne 1 begeisterten neben Alexander Marcus und Money Boy auch Haiyti und Mehnersmoos. Auf der Hauptbühne 2 überzeugten nach Bounty & Cocoa und Civo auch Paula Hartmann und Elif. Am 1Live-Bus wummerten Techno-Bässe mit Verena Becker, Empra, Zombic und The Holy Santa Barbara. Krönendes Finale war das 90-minütige Konzert von Sido.

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Mehnersmoos waren einer der Top-Acts auf der Hauptbühne.
Mehnersmoos waren einer der Top-Acts auf der Hauptbühne. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Lange Schlangen an den Imbiss- und Getränkeständen

Das Musikprogramm lief reibungslos. Probleme gab es bei der Getränke- und Imbissversorgung. An den Verkaufswagen bildeten sich lange Schlangen. „Für diese Besucherzahl gibt es viel zu wenig Stände. Sogar das Wasser war zeitweise ausverkauft – und das bei diesen Temperaturen“, bemängelte Christin (21) aus Essen.

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