Bochum. Tausende Bochumer feiern im Westpark beim „Campus Springbreak“ – zu Auftritten von 257ers, Nura und Co. Hier gibt’s alle Bilder vom Festival.

„Ich und mein Holz“ schallt es über das Festivalgelände – der bekannte Hit der 257ers, die derweil die Menschenmenge in ein riesiges Schaumbad tauchen. Tausende HipHop- und Elektro-Fans feiern ausgelassen seit dem Donnerstagnachmittag das „Campus Springbreak“-Festival im Westpark Bochum.

„Campus Springbreak“ in Bochum: Festival war schon für 2020 geplant

Das „Libella“-Festival zu Pfingsten am Kemnader See fiel aus. Der „Campus Springbreak“ entschädigt für die Absage: Knapp 4000 Besucher kamen bis zum Abend auf der Nordwiese an der Jahrhunderthalle. Zum Einlass am Nachmittag bildete sich eine fast 100 Meter lange Warteschlange.

Premiere des Campus Spring Break Festival

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Trotz bedrohlich dunkler Wolken hielt das Festivalwetter über die Nachmittag- und Abendstunden. So herrschte vor der 50 Meter breiten Doppelbühne und dem hinreichend entfernten DJ-Podest schon früh ausgelassene Festival-Stimmung (was mitunter auch dem „Vorglühen“ an umliegenden Kiosken und im Westpark geschuldet war).

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Als die Wuppertaler Rapperin Nura beginnt „Ich bin doch kein Rassist, ich habe einen schwarzen Freund“ („Niemals Stress mit Bullen“), rappt das gut gelaunte Publikum laut mit. Neben Rassismus und der Rebellion gegen muslimische Eltern thematisiert sie auf der Bühne auch ihre Bisexualität. Und lädt dann einige Bochumer Fans ein, mit ihr auf der Bühne zu „twerken“ (ein Tanzstil).

Zum Twerken lud die Wuppertaler Rapperin Nura Bochumer Fans aus dem Publikum ein, auf die Bühne zu kommen.
Zum Twerken lud die Wuppertaler Rapperin Nura Bochumer Fans aus dem Publikum ein, auf die Bühne zu kommen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Schaum-Maschinen: Essener 257ers sorgen in Bochum für „Eskalation“

„Erst war ich ein bisschen traurig, dass Trettmann abgesagt hat“, sagt die 21-jährige Nina, die nahe der Hauptbühne im Gras sitzt. „Aber der Auftritt von Nura war sehr nice – endlich wieder Livemusik zu hören, ist das coolste“, fügt ihre Freundin Sarah (21) hinzu, „Wir freuen uns auch schon sehr auf SSIO, der macht immer eine super Show!“ Die Essener 257ers waren erst vor wenigen Tagen als Trettmann-Ersatz verpflichtet worden, brachten die Bochumer vor der Jahrhunderthalle aber zum Springen und Tanzen.

Das HipHop-Festival im Westpark ist eine Premiere. Für Bochum ebenso wie für Walent-Tony Cerkez. Der Chef der Agentur Vibra Agency mit Sitz in Bielefeld ist zwar ein alter Hase im Veranstaltungsgeschäft. Spezialität: Campus-Partys und Festivals an Universitäten und Hochschulen vornehmlich in Ostwestfalen-Lippe. „In Bochum sind wir aber zum ersten Mal“, sagt Cerkez. Wie es dazu kam? „Ich kenne Andreas Kuchajda, den Chef der Bochumer Veranstaltungs-GmbH, seit vielen Jahren.“ Gemeinsam sei man auf die Idee gekommen, ein Campus-Festival an der Jahrhunderthalle auszurichten. Mit im Boot: die Hamburger Konzertagentur Karsten Jahnke.

Nura zählte zu den ersten Künstlerinnen und Künstlern, die beim Campus Springbreak in Bochum auf der Bühne standen.
Nura zählte zu den ersten Künstlerinnen und Künstlern, die beim Campus Springbreak in Bochum auf der Bühne standen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Das war 2019. Alles war für den Auftakt im Frühsommer 2020 vorbereitet. Dann kam Corona. Zwei Jahre mussten vergehen, ehe der Campus Springbreak an den Start gehen konnte. Warum an einem Wochentag und nicht am Wochenende? „Weil unsere Campus-Festivals immer donnerstags stattfinden, wenn die Studierenden vor Ort sind“, erklärt Walent-Tony Cerkez. Und: Bei einem jungen Publikum gilt der Donnerstag längst als „kleiner Freitag“.

Bochumer Gastro-Profis helfen mit 50 Mitarbeitern aus

Die Resonanz gibt den Machern recht: Mehr als 3000 Tickets waren im Vorverkauf abgesetzt worden. Eine ähnliche Anzahl soll die Tages- und Abendkasse bescheren. „Bei den großen Festivals zahlt man mitunter dreistellige Beträge. Hier ist es deutlich günstiger“, sagt Jenny (23), die an der Hochschule Bochum studiert und mit drei Freundinnen vor Ort ist. „An unserer Hochschule gab’s die Karten für 29,90 Euro. Das geht für ein solches Line-up echt in Ordnung.“ „Genau das ist uns wichtig“, bekräftigt Walent-Tony Cerkez: „Es muss für Schüler und Studierende bezahlbar sein.“

Am 18. Juni folgt das Paluma-Festival

Schon am Samstag, 18. Juni, wird weiter gefeiert: Max Sollmann kehrt nach zweijähriger Corona-Pause mit seinem Paluma-Festival in den Westpark zurück.

Auch hier werden rund 6000 Besucher erwartet. Headliner ist der britische DJ und Musikproduzent Daley Padley alias Hot since 82.

Die Eintrittskarten kosten 39 Euro. Infos und Tickets auf paluma-festival.de.

Mit heißer Nadel war die Versorgung mit Speisen und Getränken gestrickt. „Der Gastro-Dienstleister hat kurzfristig abgesagt“, berichtet Frank Gerwers. Mit seiner Agentur Eventkontor Ruhr sprang er ein. Es gelang, innerhalb einer Woche nicht nur die Logistik zu stemmen, sondern auch 50 Mitarbeiter zu organisieren – zumeist Beschäftigte von Gerwers Indie-Club „Trompete“ an der Viktoriastraße.

Veranstalter versprechen: Wir kommen 2023 wieder

Der Ausflug der Ostwestfalen ins Ruhrgebiet soll „keine Eintagsfliege bleiben“, sagt Walent-Tony Cerkez im WAZ-Gespräch. Es sei geplant, den „Campus Springbreak“ fortan jährlich in Bochum zu veranstalten. Immer zum Auftakt zur Open-Air-Saison. Immer donnerstags, wenn die Stars der Szene sich für die ganz großen Gigs für kleineres Geld warmspielen.

Das Festivalwetter hielt auf dem „Campus Springbreak“-Festival im Westpark Bochum.
Das Festivalwetter hielt auf dem „Campus Springbreak“-Festival im Westpark Bochum. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer