Bochum. Eines der bekanntesten Bochumer Restaurants kündigt seinen Wechsel nach Dortmund an. Bei „Bochum Kulinarisch“ ist das Lokal noch einmal am Start.

Bochums bekanntestes Sushi-Restaurant „Takeshi“ hat geschlossen. „Nach elf schönen Jahren in Altenbochum packen wir unsere Kisten mit Reis und Rezepturen“, postet Inhaber Daniel Takeshi Wienand in den sozialen Medien. Ein Wechsel nach Dortmund ist im Gespräch. Seine Teilnahme im August bei „Bochum Kulinarisch“ gilt aber gesichert.

Restaurant in Altenbochum schließt nach elf Jahren

Die Schar der Sushi-Jünger wächst ebenso rasant wie die Zahl einschlägiger Asia-Imbisse und -Restaurants. „Takeshi“ nimmt eine Ausnahmestellung ein. Stammgäste schwärmen von den kunstvoll komponierten Fisch- und Meerestier-Spezialitäten, dargeboten im Dachgeschoss an der Theoderichstraße. Auch Gastro-Kritiker zeigen sich von der hochwertigen und -preisigen japanischen Esskultur angetan: In den Bewertungen des Magazins „Bochum geht aus“ nimmt „Takeshi“ zuverlässig einen Spitzenplatz ein.

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„Manchmal ruft das Leben nach Veränderungen“, verkündet der Sushi-Meister nun seinen Abschied aus Altenbochum. Man sei „schon bald bereit für neue Abenteuer“, heißt es. Auf WAZ-Anfrage deutet Wienand einen Umzug nach Dortmund an. „Die Verhandlungen laufen. In Kürze werden wir Einzelheiten bekanntgeben können.“

„Bochum Kulinarisch“ strebt erfolgreichen Neustart an

Bei „Bochum Kulinarisch“ wird „Takeshi“ in diesem Sommer noch einmal dabei sein. Im März hatte die Wirtegemeinschaft entschieden, mit Bochums größtem Gastro-Festival nach vier Jahren in die Innenstadt zurückzukehren.

Nach vier Jahren kehrt „Bochum Kulinarisch“ (hier 2019) im August auf den Bochumer Boulevard zurück. 15 Restaurants heizen die Öfen an.
Nach vier Jahren kehrt „Bochum Kulinarisch“ (hier 2019) im August auf den Bochumer Boulevard zurück. 15 Restaurants heizen die Öfen an. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

50.000 Besucher ließen es sich schmecken, als zuletzt 2019 die Öfen angeheizt wurden. Corona verhinderte ab 2020 eine Fortsetzung. Lange war ungewiss, ob es in diesem Jahr klappt. Zu massiv sind nach wie vor die Folgen von Corona, Krieg und Krise in der Ausgehbranche. „Spannend“ seien die Planungen für den Neubeginn gewesen, berichtet Sprecher Lukas Rüger. Nun stehe das Teilnehmerfeld fest. Gemeinsames Ziel: „Wir wollen mit einem verjüngten Team das erfolgreichste ,Bochum Kulinarisch’ seiner 33-jährigen Geschichte feiern.“

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Vier neue Restaurant beziehen Zelte auf dem Boulevard

Vom 9. bis 13. August (Mittwoch bis Sonntag) wird auf dem Boulevard aufgetischt. 15 Gastronomen beziehen die weißen Pagodenzelte. Wieder am Start sind die Restaurants Pablo, Diergardts Kühler Grund, Gasthaus Weiß, Strätlingshof, Livingroom, Franz Ferdinand, Tucholsky, Takeshi, Waldhaus, An der Krüpe und Meistertrunk. Als Gäste wurden die Betriebe Zum Grünen Gaul, Three Sixty, Trattoria Momo und das Parkhotel & Restaurant Herne gewonnen.

Nicht mehr dabei sind die Häuser Kümmel Kopp, Hoppe’s, Haus Kemnade, Borgböhmer und Vitrine. Aktuelle Infos gibt es auf bochum-kulinarisch.de.

Erfolgreich war im Januar der Neustart von „Winter Kulinarisch“ mit 1000 Besuchern im Großmarkt Niggemann. Daran wollen die Wirte bei der Rückkehr von „Bochum Kulinarisch“ anknüpfen.
Erfolgreich war im Januar der Neustart von „Winter Kulinarisch“ mit 1000 Besuchern im Großmarkt Niggemann. Daran wollen die Wirte bei der Rückkehr von „Bochum Kulinarisch“ anknüpfen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Neue Statistik: Viele Betriebe haben Corona nicht überlebt

Für die Gastronomen ist es nach der erfolgreichen Rückkehr des „Menue Karussells“ und „Winter Kulinarisch“ ein weiterer wichtiger und durchaus nicht risikoloser Schritt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden. Deren Ausmaße dokumentiert das Landesamt für Statistik in einer aktuellen Mitteilung. Danach ist die Zahl der Gastronomiebetriebe in Bochum zwischen 2019 und 2021 von 1002 auf 919 gesunken. Besonders gravierend war der Rückgang bei den Betrieben mit reinem Getränkeausschank (minus 58 auf 200). Bei den Restaurants, Gaststätten, Imbissbuden und Cafés ging es um 23 auf 660 Lokale zurück.

Bei den sozialversicherungspflichtigen Gastro-Beschäftigten gab es landesweit ein Minus von acht Prozent. Bei den Minijobbern waren es sogar 23 Prozent.