Bochum-Altenbochum. Der Abriss zweier Brücken greift erheblich in den Bahnverkehr ein. Deshalb kann nur an wenigen Stunden an den Wochenenden gearbeitet werden.
Die Buselohbrücke als Verbindung zwischen Kornharpen und Altenbochum ist seit 2017 fertig, die neue Lohringbrücke, die über die Bahnhauptstrecke zwischen Bochum und Dortmund führt, befindet sich im Bau und soll laut Plan Ende dieses Jahres samt neuem Kreisverkehr befahrbar sein. Die alten Bauwerke sollen abgerissen werden. Das beschloss jetzt die Bezirksvertretung Bochum-Mitte einstimmig.
Der Rückbau beider alten Eisenbahnbrücken – die Buselohbrücke ist seit Jahren gesperrt, die Lohringbrücke noch in Betrieb – ist nur mit erheblichen Eingriffen in den Bahnverkehr möglich. Aus diesem Grund hat die Verwaltung mit der Deutschen Bahn (DB) Sperrpausen vereinbart, die den Rückbau der alten Brücken im Jahr 2024 ermöglichen sollen. Denn die Bahn gewährt nur knappe Sperrzeiten, in denen gearbeitet werden kann. Während dieser Sperrungen können keine Züge fahren.
Der Abriss der Bochumer Bauwerke ist nur nachts möglich
Die südlichen Brückenbereiche werden bei beiden Bauwerken in einem Zeitraum von Januar bis Mitte Februar 2024 nach und nach abgerissen, und zwar immer nur nachts drei Mal acht Stunden am Wochenende. Von Mitte Juli bis Mitte August nächsten Jahres wird die Vollsperrung der nördlichen Strecke genutzt, um die entsprechenden Brückenfelder zurückzubauen.
Deutsche Bahn braucht Jahre Vorlauf
Um Sperrzeiten für den Bau oder den Abriss von Brücken zu vereinbaren, verlangt die Deutsche Bahn zwei Jahre Vorlauf, um planen zu können. Ausfälle und Umleitungen wirken sich auf den bundesweiten Fahrplan aus.
Über die alte Buselohbrücke rollten täglich bis zu 10 000 Fahrzeuge.
Die Brücken werden vor Ort Stück für Stück abgetragen und mit Hilfe von Mobilkränen oder Verschubbahnen zurückgebaut. Zudem werden die Sperrpausen genutzt, um die verbliebenen Widerlager der bereits Ende der 1990er Jahre zurückgebauten Brücke zwischen der Straße Auf der Prinz/Kornharpener Straße und der ehemaligen Zentraldeponie abzureißen.
Schäden an den alten Brücken konnten nicht mehr repariert werden
Die alten Bauwerke entstanden von 1909 bis 1974 und wiesen erhebliche Mängel auf, die zunächst zu einer Sperrung für Fahrzeuge mit einem Gewicht über 2,8 Tonnen führten. Die Schäden konnten nicht repariert werden, so war klar: Eine Instandsetzung oder Verstärkung der geschädigten Bauteile galt weder als wirtschaftlich noch als nachhaltig. Zur dauerhaften Wiederherstellung dieser wichtigen Wegeverbindungen wurde deshalb eine Erneuerung des jeweiligen Bauwerkes geplant und durchgeführt.
Etwa zwölf Millionen Euro kostete der Neubau der Buselohbrücke, die Bauzeit betrug etwa zwei Jahre. Auch der Neubau konnte nur zu festen Sperrzeiten erfolgen. Unter der Buselohbrücke verlaufen Bahngleise, auf denen Güterzüge sowie ICE-Züge und S-Bahnen zwischen Dortmund und Bochum unterwegs sind.
Der Neubau soll mehr Platz bieten für Fußgänger und Radler
Beim Neubau der Lohringbrücke sollen die Kosten bei etwa 16 Millionen Euro liegen. Die neue Brücke soll mehr Platz bieten – auch für den Fuß- und Radverkehr. Mit der Fertigstellung ändert sich die Verkehrsführung: Im Süden schwenkt der Lohring dann hinter der Akademiestraße auf die neue Brücke, im Norden soll im Knotenpunkt Lohring/Harpener Straße ein Kreisverkehr entstehen.
Der Abriss der Lohringbrücke kostet nach heutigen Berechnungen der Stadt zwei Millionen Euro, die alte Buselohbrücke schlägt mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Die Entfernung der Widerlager an der Kornharpener Straße kostet noch einmal 300.000 Euro, insgesamt also 3,8 Millionen Euro.
Die Bauzeit beträgt inklusive der Arbeiten außerhalb der Sperrpausenzeiträume insgesamt etwa ein Jahr.