Bochum-Linden. Das Südbad in Bochum-Linden wird komplett umgebaut und modernisiert. Allerdings anders als ursprünglich vorgesehen. Das sind die Pläne.

Jetzt geht es ganz schnell. Nur wenige Wochen noch, dann wird das Südbad in Bochum-Linden komplett umgestaltet – innen wie außen. Am 22. Juni, mit Beginn der Sommerferien, wird bereits das Hallenbad geschlossen. Im Freibad wird der Großteil der Saison noch mitgenommen, hier ist dann Mitte/Ende August Schluss. Und dann werden beide Bereiche modernisiert. Allerdings hat sich die Planung überraschend geändert.

Schwimmen in Bochum: Überraschender neuer Plan fürs Südbad

Das betrifft speziell den Außenbereich. Zwar standen auch hier gravierende Veränderungen an, doch aus dem ursprünglich angestrebten umgebauten Freibad wird nun ein Naturbad. Das hat auch mit dem Umstand zu tun, dass Landesfördermittel in Höhe von 6,5 Millionen Euro nicht für den Südbad-Umbau bewilligt wurden. „Wir mussten dann schauen, was möglich ist“, erklärt Marcus Müller, Geschäftsführer der Wasserwelten GmbH, die die städtischen Bäder betreibt. Ein Naturfreibad sei in der Unterhaltung wesentlich günstiger als ein normales, „denn wir kommen hier ohne Technik aus“. Für den Wasserkreislauf reiche eine Pumpe, Chemie zur Reinigung sei nicht nötig.

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Gereinigt werde das natürliche Wasser gleichwohl. „Hier muss niemand in einer Brühe schwimmen“, beruhigt Müller. Der Boden der beiden Becken bestehe aus Sand, sei aber mit einer Folie überzogen, wodurch das Wasser doch relativ klar bleibe. Gehe auch nicht anders: „Das Aufsichtspersonal muss ja bis auf den Grund gucken können.“ Die Becken würden mit einem speziellen Sauger gesäubert, das Wasser zudem mehrfach gefiltert.

Auch der Außenbereich des Südbades in Bochum-Linden wird komplett umgestaltet. Hier entsteht ein Naturbad.
Auch der Außenbereich des Südbades in Bochum-Linden wird komplett umgestaltet. Hier entsteht ein Naturbad. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Das Gelände biete sich für ein Naturfreibad geradezu an, sagt Marcus Müller. Der Garten- und Landschaftsarchitekt habe beim ersten Besuch in Linden sofort ein paar Ideen im Kopf gehabt. Einige davon werden nun umgesetzt, um etwas „Einmaliges in Bochum“ zu schaffen. Es wird weiterhin zwei große Außenbecken geben. Zum einen ein Sportbecken mit 25-Meter-Schwimmerbereich (statt bisher 50) und sieben Bahnen, zum anderen ein Mehrzweck-Erlebnisbecken mit Wasserfall, einer Insel mit Sprungfelsen und einem Kletterspielgerät im Wasser.

Auch die Kinderbecken werden neu gebaut und als Naturbecken betrieben. „Außerdem planen wir einen Beachbereich mit Außengastronomie und moderne Umkleide- und Sanitärräume“, so der Wasserwelten-Chef weiter. Der Sand reiche direkt bis zum Wasser und sorge für Urlaubsgefühle. Wenn das Nass nicht zu kalt ist, denn ohne Technik können die Becken auch nicht erwärmt werden...

Schwimmbecken und Sprungturm im Hallenbad des Südbades in Bochum-Linden bleiben erhalten. Der Rest dürfte nach dem Umbau nicht wiederzuerkennen sein.
Schwimmbecken und Sprungturm im Hallenbad des Südbades in Bochum-Linden bleiben erhalten. Der Rest dürfte nach dem Umbau nicht wiederzuerkennen sein. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Komplett erneuert wird auch das Hallenbad. 25-Meter-Becken und Sprungturm bleiben, neu hinzu kommen ein Kursbecken mit Hubboden und ein Kinderbecken mit Spiel- und Sprühelementen sowie ein Liegedeck zum Freibad hin. Dazu benötigt man natürlich Platz, der durch zwei Anbauten gewonnen werden soll. Für Schulklassen, Vereinssportler und Saunagänger soll es nach dem Umbau einen separaten Eingang geben.

So soll der neue Haupteingang des Südbades in Bochum-Linden in zwei Jahren aussehen.
So soll der neue Haupteingang des Südbades in Bochum-Linden in zwei Jahren aussehen. © Wasserwelten

Der Komplettumbau sei notwendig, „weil das Hallenfreibad Linden sichtlich in die Jahre gekommen ist“, sagt Marcus Müller. „Dies betrifft nicht nur das Gebäude und die Becken, sondern auch die Anlagentechnik und das Energiekonzept des Bades. Wir haben uns deshalb eine Generalmodernisierung des Bades vorgenommen, die einem Neubau gleichkommt.“ Bis auf die Grundmauern des Hallenbades (Baujahr 1970) werde im Innen- und Außenbereich praktisch kein Stein auf dem anderen bleiben.

Im Sommer/Spätsommer 2025 soll das neue Südbad dann fertig sein und auch eine effiziente und klimafreundliche Energieversorgung haben. Die Kosten belaufen sich auf 25,9 Millionen Euro.

Zwei weitere Freibäder öffnen am Wochenende

Mit Linden und Südfeldmark öffnet die Wasserwelten GmbH am Wochenende zwei weitere Freibäder. Samstag gehe es los, verkündet Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller. Eine Bäderampel auf der Internetseite www.wasserwelten-bochum.de regele die Öffnung je nach Wetterlage. „Bei unter 20 Grad werden wird in Linden nur das Hallenbad öffnen.“

Südfeldmark sei mit dem Unibad in Querenburg gekoppelt. „Wenn das Wellenfreibad geöffnet ist, bleibt das Unibad geschlossen“, so Müller. Und natürlich umgekehrt.