Bochum. Am frühen Morgen hat die Gewerkschaft Verdi Hunderte Kaufland-Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen ist auch die Filiale Ottostraße.

Zu einem Warnstreik ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten aus fünf Betrieben des Einzelhandels auf. Am heutigen Freitag, 26. Mai, sind Hunderte Mitarbeiter der Kaufland-Märkte aufgefordert, ihre Arbeit vorübergehend niederzulegen. Kaufland teilt dazu mit, dass die Filiale trotz des Streiks geöffnet bleibe. Betroffen ist auch der Kaufland-Markt (früher Real) an der Wattenscheider Ottostraße. Die anderen Geschäfte liegen in Herten, Marl-Hüls sowie in Gelsenkirchen (Marktkauf).

Sehr zufrieden mit der Teilnahme in Wattenscheid ist der zuständige Gewerkschaftssekretär Azad Tarhan. „Die Stimmung ist sehr gut und es haben seit letztes Mal deutlich mehr Leute mitgemacht.“ Die Zahl der Streikenden an der Ottostraße sei auf über 50 Personen angestiegen. Der Warnstreik soll den ganzen Freitag dauern und lähmt den Betrieb des großen Supermarktes dort deutlich.

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In der vergangenen Woche hatten bereits landesweit 5.000 Einzelhandelsbeschäftigte die Arbeit niedergelegt. „So lange die Arbeitgeber den Beschäftigten Reallohnsenkungen anbieten, müssen sie weiterhin mit Arbeitskampfmaßnahmen rechnen“, erklärt der zuständige Gewerkschaftssekretär Michael Sievers. „Die Berichte aus den Betrieben zeigen, dass die Unsicherheit auf Arbeitgeberseite durch unsere Streikstrategie hoch ist.“

Forderungen liegen noch weit auseinander

Das Arbeitgeberangebot in der zweiten Verhandlungsrunde sehe, so Verdi, eine Erhöhung der Entgelte in drei Schritten vor: drei Prozent zum Abschlussmonat, mindestens 13 Euro Stundenentgelt, zwei Prozent zum Mai 2024 sowie 2,5 Prozent zum Februar 2025. Darüber hinaus soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro zum Abschlussmonat in 2023 und weitere 250 Euro zwölf Monate später geben (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Auszubildende sollen eine Inflationsausgleichsprämie zu den gleichen Zeitpunkten von 250 Euro und 100 Euro erhalten.

Verdi fordert im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages solle laut Gewerkschaft zwölf Monate betragen.