Bochum. Stadtarchiv präsentiert die Jubiläumsflasche zum 125-jährigen Bestehen der Bochumer Brauerei. Alles begann mit einer Fuselbrennerei.

„Aha – das ist Fiege-Pils“ stellen zwei schneidig gescheitelte junge Herren genüsslich fest. Das Bier trinkende Duo ziert die Moritz-Fiege-Jubiläumsflasche zum 125-jährigen Bestehen, zu sehen, jetzt im Stadtarchiv.

Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.

Anfänge mit einer Fuselbrennerei in Bochum

Im Oktober geht es um die Jubiläumsflasche zum 125-jährigen Bestehen der Bochumer Brauerei. Interessierte können sie auch im Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, besichtigen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bochum.de/stadtarchiv.

Die Anfänge der Moritz Fiege GmbH & Co. KG reichen weit zurück: 1736 betrieb der Schankwirt Moritz Fiege eine Fusel- und Branntweinbrennerei an der Beckstraße in Bochum. 1876 erhielt er schließlich die Braurechte der Stadt Bochum, die er seinem Sohn Johann übertrug, der 1878 den Braubetrieb am heutigen Standort in der Moritz-Fiege-Straße (früher Scharnhorststraße) aufnahm.

Spezialität: Bier nach Pilsener Brauart

1926 braute Fiege die damals noch völlig neue Spezialität, ein Bier nach Pilsener Brauart, mit dem ihm der Durchbruch gelang und dessen Erfolg bis heute anhält.

Die Fiege-Jubiläumsflasche zum 125-jährigen Bestehen, zu sehen im Stadtarchiv.
Die Fiege-Jubiläumsflasche zum 125-jährigen Bestehen, zu sehen im Stadtarchiv. © Stadt Bochum

Nach dem 100-jährigen Bestehen 1978, bei dem die Familie Fiege das Ökumenische Altenzentrum Kaiseraue in Grumme stiftete, folgte schließlich das 125-Jährige am 19. Februar 2003. Dieses Mal rief die Familie die „Initiative Villa Marckhoff“ an der Kortumstraße ins Leben, die eine Renovierung des architektonisch wertvollen Altbaus des Kunstmuseums ermöglichte.

Zwei-Liter-Flasche mit Bügelverschluss

Zu diesem besonderen Anlass wurde die Jubiläumsflasche herausgegeben, die mit zwei Liter Fassungsvermögen zwar größer als die Standardflaschen der Fiege Brauerei war, aber natürlich dasselbe hochwertige Bier enthielt. Selbstverständlich kam auch diese Flasche nicht ohne den typischen Bügelverschluss aus, der seit 2003 fast ausschließlich genutzt wird und umgangssprachlich „Plöpp-Verschluss“ heißt.

Inzwischen ist die sechste Generation der Familie Fiege ins Unternehmen eingetreten und das Fiege Pils ist weiterhin eines der beliebtesten Biere der Bochumerinnen und Bochumer.