Bochum. Der Wunsch nach außergewöhnlichen Hochzeiten ist groß. Deshalb bietet Bochum weitere ganz besondere Orte für die standesamtliche Trauung an.

Für manche ist das Ja-Wort im Standesamt nur ein Verwaltungsakt, für andere ist es der besondere Start in den schönsten Tag des Lebens. Damit die Hochzeit ganz besonders in Erinnerung bleibt, macht die Stadt Bochum das Ja-Wort an weiteren Orten und zusätzlichen Zeiten möglich. Durch die neuen Angebot, wolle die Stadt Bochum die Brautpaare in der eigenen Stadt halten, betont Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

Auf der Empore im Musikforum werden Trauungen möglich sein.
Auf der Empore im Musikforum werden Trauungen möglich sein. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Einer dieser neuen Bochumer Trauorte wird die Empore im früheren Schiff der Marienkirche – dem heutigen Foyer des Anneliese Brost Musikforums Ruhr – sein. Auch ein Sektempfang sei hier nach Absprache für die Brautpaare möglich, so Thomas Kipp, der geschäftsführende Betriebsdirektor. Das Tageslicht lässt die sanierten Buntglasfenster aufleuchten und sorgt für ein sanftes Licht. Mit 37 Plätzen biete die Empore genug Platz für eine kleine bis mittelgroße Gesellschaft.

Trauungen unter freiem Himmel sind bei gutem Wetter möglich

Und auch Trauungen unter freiem Himmel ermöglicht die Stadt jetzt in einer geeigneten Kulisse: zwischen den noch stehenden Mauern der malerischen Silvesterkapelle im Schlosspark Weitmar. Sollte die Sonne an diesem besonderen Tag jedoch nicht scheinen, steht der Veranstaltungsraum des Kubus als ein regensicherer Trauort direkt nebenan zur Verfügung. Die ersten Termine gibt es hier ab November. „Wenn wir hier trauen, werde ich das auch als Standesbeamter übernehmen“, sagt Thomas Eiskirch.

Wenn es doch einmal regnen sollte, kann eine Trauung im Schlosspark Weitmar in den Veranstaltungsraum des Kubus verlegt werden.
Wenn es doch einmal regnen sollte, kann eine Trauung im Schlosspark Weitmar in den Veranstaltungsraum des Kubus verlegt werden. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Brautpaare, die sich eher einen ländlichen Charme wünschen, können ab dem 20. September in der ehemaligen Sattelkammer des Ümminger Hofs feiern. Vor einem großen Sprossenfenster, auf alten Holzstühlen und neben einem wunderschönen Kachelofen können sich hier Paare das Ja-Wort geben. Je nach Witterungsverhältnissen könne die Zeremonie auch draußen stattfinden, so Heinrich Schulte Uemmingen. „Wer kurzfristig an einem der neuen Orte feiern möchte, kann auch noch umbuchen“, sagt der Leiter des Standesamtes, Torsten Haunert.

Heiraten unter Tage ist wieder möglich

Auch Fans der Industriekultur werden im neuen Traukatalog fündig. Die Veranstaltungsgesellschaft öffnet für Eheschließungen und Hochzeitsgesellschaften das restaurierte Dampfgebläsehaus nahe der Jahrhunderthalle. Die über mehrere Meter hohen Wände und Decken erinnern an die ehemalige Nutzung. Durch die mehrere Stockwerke hohe Glasfassade fällt viel Licht in den Raum. Die Räumlichkeit sei insbesondere für große Gesellschaften geeignet, so Andreas Kuchajda von der Bochumer Veranstaltungsgesellschaft.

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Bestehen bleibt die Auswahl der bisherigen Trauorte wie den Trauzimmern im historischen Rathaus, in den Bezirksverwaltungsstellen, der historischen Straßenbahn, dem Heimatmuseum Helfs Hof, des Planetariums und der „Rosa Strippe“. Nach einer Sanierung sollen auch im Deutschen Bergbau-Museum in der „Steigergrube“ wieder Eheschließungen unter Tage möglich sein.

Mehr Termine an Wochenenden

So viele Eheschließungen gab es 2018

Im vorherigen Jahr wurden 1900 Eheschließungen in Bochum angemeldet, davon haben 1475 in Bochum stattgefunden. Das historische Rathaus war mit 930 Trauungen der beliebteste Ort für das Ja-Wort. Darauf folgt das Amtshaus Gerthe mit 245 Hochzeiten.

Für eine Eventtrauung fallen zusätzliche Kosten an. „Wir nehmen 166 Euro zusätzlich als Gebühr zu den normalen Gebühren einer Eheschließung“, sagt OB Eiskirch.

Zu den neuen Trauorten kommen auch neue Zeiten. Im Trauzimmer des Rathauses können Paare nun zusätzlich von 13 bis 16 Uhr an Freitagen und an Wochentagen vor Feier- oder Brückentagen und an zunächst zwei Samstagen im Monat von 10 bis 14 Uhr heiraten.

Um genügend Personal für die erweiterten Termine zu haben, können nun auch Angestellte der Stadtverwaltung zu Aushilfs-Standesbeamten geschult werden. „Wir waren beeindruck wie viele Kollegen sich gemeldet haben“, sagt Torsten Haunert vom Standesamt. Aus den Bewerbern werde nun eine Auswahl getroffen. In Zukunft sollen noch weitere Orte für die standesamtliche Trauung hinzukommen. Laut OB seien noch zwei bis vier Kooperationspartner im Gespräch.