Bochum. Nach längerer Reise ist Dino Cera in ihrem neuen Zuhause im Tierpark Bochum angekommen. Der Transport ist geglückt, war aber herausfordernd.
Riesen-Dino Cera ist endlich in ihrem neuen Zuhause angekommen. Seit Dienstagmorgen steht die riesige bunte Skulptur im Bochumer Tierpark, passenderweise unmittelbar vor dem Fossilium, in dem die Reptilien leben. Hinter Cera liegt eine längere Reise – von einem Wattenscheider Kindergarten in den Vorgarten der Familie Teich und von dort weiter zu den Malerwerkstätten Mohr.
Gut verhüllt steht der Dino auf einem Fahrzeug der Firma Vogelsang, die Cera auf dem Weg ihrer Reise begleitet hat. Mit einem Kran der Firma wird die mehrere hundert Kilogramm schwere Skulptur langsam in die Luft gehoben, nach einem großen Schwenker entlang des Spielplatzes wird sie in langsamen und präzisen Bewegungen wieder heruntergelassen.
Dino-Skulptur stand lange in Wattenscheider Vorgarten – nun hat sie ein neues Zuhause
„Hier ist sie auf jeden Fall viel besser aufgehoben als bei uns“, sagt Claudia Teich. Sie und ihr Mann Dirk haben vor über einem halben Jahr ein neues Zuhause für den Dino gesucht, nachdem sie ihm sprichwörtlich in letzter Minute das Leben retteten: Mit dem Abriss des Kindergartens an der ehemaligen St. Nikolaus-Kirche an der Westenfelder Straße war auch die Zukunft von Cera ungewiss. Seit 2010 stand die sechs Meter lange und dreieinhalb Meter hohe Skulptur dort. Initiiert hatte das Dino-Geschenk damals der Verein „Prinzip Hoffnung“.
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„Was wird nur aus der Skulptur, wenn der Kindergarten abgerissen wird?“, sorgte sich Claudia Teich, deren Tochter in dem Kindergarten war, als Cera dort einzog. Drei Tage bevor der Dino, wie auch Kita und Pfarrheim, dem Erdboden gleichgemacht werden sollte, reagierten sie und ihr Mann. Mithilfe des benachbarten Landwirtes und dessen Trecker haben sie die Skulptur zu sich nach Hause gebracht. Dort sorgte sie seitdem immer wieder für Aufsehen.
Allerdings war schnell klar: Ewig konnte die Skulptur hier nicht stehenbleiben. Der riesige Dinosaurier war wackelig und nur als Dekoration geeignet – nicht aber, um auf ihm zu klettern, das ist viel zu gefährlich. Allerdings: Mädchen und Jungen blieben auf dem Schulweg immer wieder vor ihm stehen. Eltern machten Fotos von ihren Kindern mit oder sogar auf der Skulptur.
60 Interessenten für Dino-Skulptur
Nach einem Aufruf und einem Bericht in der WAZ im Oktober des vergangenen Jahres meldeten sich über 60 Interessenten bei der Familie Teich. „Von Privatleuten, Kindergärten und Schulen über Museen, Firmen oder Freibäder“, zählt Claudia Teich auf. Die ganze Zeit gab es aber einen Favoriten – den Bochumer Tierpark.
Dort steht die Skulptur nun mit ihrem orangefarbenen Schwanz mit den blauen Punkten und einer blau-lila karierten Käppi. Auch ein Vogel sitzt wieder auf ihrem Rücken. Die Firma Mohr hatte dem Dino einen frischen Anstrich verpasst, in genau den Farben, die sie auch ursprünglich zierte. „Dafür mussten wir vorher die Genehmigung der Ottmar-Alt-Stiftung holen“, so Teich. Etwa drei Wochen hat Joachim Michalski von den Malerwerkstätten Mohr für die Restaurierung gebraucht. „Ich hoffe, dass die Farbe lange hält“, sagt er.
Tierpark freut sich über neue Bewohnerin
Im Tierpark ist die Freude über die neue Bewohnerin groß: „Sie ist wirklich toll hergerichtet worden“, sagt Geschäftsführer Ralf Slabik, der Ceras Reise vom Vorgarten der Familie Teich bis dorthin eng begleitet hat. Finanziert worden seien Restaurierung und Transport übrigens durch die jeweiligen Unternehmen und den Tierpark, eine genaue Summe nennen die Verantwortlichen aber nicht.
Bei Claudia Teich ist die Freude groß, dass der Dino nun einen schönen Platz im Tierpark gefunden hat. „Wir sind ohnehin regelmäßig hier“, sagt die Wattenscheiderin. Und auch viele Kinder, denen das Fehlen der Skulptur im Vorgarten bereits aufgefallen ist, dürften sich freuen, sie hier an der Klinikstraße 49 wieder zu sehen.