Bochum-Wattenscheid. Seit einigen Monaten steht in einem Vorgarten in Wattenscheid ein Dino. Was es mit ihm auf sich hat und warum nun ein neues Zuhause gesucht wird.
Es war eine Rettung in sprichwörtlich letzter Minute: Mit dem Abriss des Kindergartens an der ehemaligen St. Nikolaus-Kirche an der Westenfelder Straße war auch die Zukunft von Dino-Dame Cera ungewiss: Seit 2010 stand die sechs Meter lange und dreieinhalb Meter hohe Skulptur dort im Garten. Das Ehepaar Claudia und Dirk Teich aus Wattenscheid hat sie zu sich genommen und vorerst in den Vorgarten gestellt. Dort kann Cera aber nicht dauerhaft bleiben.
Riesige Dino-Skulptur steht in Vorgarten in Wattenscheid
„Was wird nur aus der Skulptur, wenn der Kindergarten abgerissen wird?“, sorgte sich Claudia Teich Anfang des Jahres. Und drei Tage bevor der Dino, wie auch Kita und Pfarrheim, dem Erdboden gleichgemacht werden sollte, reagierten sie und ihr Mann. Mithilfe des benachbarten Landwirtes und dessen Trecker haben sie Cera zu sich nach Hause gebracht. Dort sorgt sie seitdem immer wieder für Aufsehen.
Wer entlang der Straße Lohackerstraße läuft oder fährt, kann die riesige Dino-Skulptur eigentlich kaum übersehen. Stolz ragt der graue, mit vielen bunten Akzenten bemalte Körper in die Höhe, steht aber auf einem viel zu kleinen Fleck Wiese.
Mädchen und Jungen bleiben auf dem Schulweg vor ihr stehen, Eltern machen Fotos von ihren Kindern mit oder sogar auf der Skulptur. Doch genau letzteres ist problematisch: Der riesige Dinosaurier ist wackelig und nur als Dekoration geeignet – nicht aber um auf ihm zu klettern, das ist viel zu gefährlich. „Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn ein Kind herunterfällt“, so Claudia Teich.
Neues Zuhause für Dino Cera gesucht
Deshalb und auch weil die Skulptur nicht ewig in dem kleinen Vorgarten stehen kann, wird nun ein neues Zuhause für Cera gesucht. „Wir würden uns wirklich freuen, wenn wir jemanden finden würde“, so die jetzigen Besitzer.
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Vor einer anderen Kita, einer Schule oder vielleicht sogar in einem Unternehmen: Claudia und Dirk Teich könnten sich verschiedene Standorte vorstellen, kennen bisher jedoch niemanden, der Interesse hat. Ein wenig restauriert werden müsste der Riesen-Dino zwar – die Farbe ist nicht mehr so intensiv wie vor zwölf Jahren. Ansonsten hat sich die Skulptur aber sehr gut gehalten.
Eine der größten Hürde beim Umzug des Riesen-Dinos dürfte wohl der Transport sein, aufgrund der großen Größe – sechs Meter Länge, dreieinhalb Meter Höhe, anderthalb Meter Breite und außerdem schätzungsweise 300 bis 500 Kilogramm Gewicht.
Dinosaurier wurde 2010 von Künstler Otmar Alt der Kita St. Nikolaus geschenkt
Kennengelernt hat die Familie Teich Dino Cera – benannt nach der Dreihorn-Dame aus dem Film „In einem Land vor unserer Zeit“ – übrigens schon im Jahr 2010. Tochter Tiffany besuchte damals den Kindergarten St. Nikolaus, als die riesige Skulptur dort einzog. Künstler Otmar Alt hatte sie einst geschaffen – mit ihrem orange-farbenen Schwanz mit blauen Punkten und einer blau-lila karierten Käppi, früher saß auch noch ein bunter Vogel auf ihrem Rücken. Initiiert hatte das Dino-Geschenk der Verein „Prinzip Hoffnung“.
Auch an den hat sich Claudia Teich bereits gewandt: „Leider konnten keine neuen Interessenten gefunden werden“, sagt die Westenfelderin. Und so läuft die Suche weiter.
Informationen und Kontakt
Wer Interesse an der Dino-Skulptur hat, kann sich an Claudia und Dirk Teich wenden. Kontakt: spielgruppekolping@web.de.
Die Skulptur müsste abgeholt, der Transport also organisiert werden.
Gerne würden das Ehepaar Teich den Dino gegen eine Spende für den guten Zweck abgeben – zugunsten des Förderverein für die Gemeinde St. Nikolaus.
Bis sich jemand meldet, wird Cera so weiterhin bei der Familie Teich im Vorgarten stehen. Trotzdem besteht die Hoffnung, dass sich schnell ein neues Zuhause findet, vielleicht sogar vor dem Winter.