Bochum-Wattenscheid. Dino Cera, der monatelang in einem Wattenscheider Vorgarten stand, hat ein neues Zuhause. Die Skulptur bleibt in Bochum, an einem beliebten Ort.
Etwa ein Jahr hat Dino-Dame Cera in einem Vorgarten in Wattenscheid gestanden. Doch von Beginn an war klar: Dauerhaft kann die riesige, bunte Skulptur hier nicht bleiben. Nun gibt es gute Nachrichten: Der Dino zieht in den Bochumer Tierpark. Zuvor gibt es aber eine weitere Zwischenstation.
Mit einem riesigen Kran der Firma Vogelsang wurde die 400 Kilo schwere Skulptur vergangene Woche aus dem Vorgarten an der Lohackerstraße gehoben. „Das war wirklich beeindruckend zu sehen“, sagt Claudia Teich. Ihr und ihrem Mann Dirk gehört der Vorgarten, der Cera zwischenzeitlich ein Zuhause bot.
Dino-Skulptur bekommt einen neuen Anstrich und zieht dann in den Tierpark Bochum
Aus dem Garten ging es für Cera weiter in die Malerwerkstatt Mohr, dort erhält die etwas in die Jahre gekommene Skulptur einen neuen Anstrich. „Dafür mussten wir vorher die Genehmigung der Ottmar-Alt-Stiftung holen“, erklärt Teich. Der gleichnamige Künstler hatte die Skulptur einst geschaffen – mit ihrem orangefarbenen Schwanz mit blauen Punkten und einer blau-lila karierten Käppi, früher saß auch noch ein bunter Vogel auf ihrem Rücken.
Auch interessant
Doch wie kam der Dino vor gut einem Jahr eigentlich in den Vorgarten von Claudia und Dirk Teich? Es war eine Rettung in sprichwörtlich letzter Minute: Mit dem Abriss des Kindergartens an der ehemaligen St. Nikolaus-Kirche an der Westenfelder Straße war auch die Zukunft von Cera ungewiss: Seit 2010 stand die sechs Meter lange und dreieinhalb Meter hohe Skulptur dort. Initiiert hatte das Dino-Geschenk damals der Verein „Prinzip Hoffnung“.
„Was wird nur aus der Skulptur, wenn der Kindergarten abgerissen wird?“, sorgte sich Claudia Teich, deren Tochter in dem Kindergarten war, als Cera dort einzog. Drei Tage bevor der Dino, wie auch Kita und Pfarrheim, dem Erdboden gleichgemacht werden sollte, reagierten sie und ihr Mann. Mithilfe des benachbarten Landwirtes und dessen Trecker haben sie die Skulptur zu sich nach Hause gebracht. Dort sorgte sie seitdem immer wieder für Aufsehen.
Dino Cera hatte mehr als 60 Interessenten
Allerdings war schnell klar: Ewig konnte die Skulptur hier nicht stehen bleiben. Der riesige Dinosaurier war wackelig und nur als Dekoration geeignet – nicht aber, um auf ihm zu klettern, das ist viel zu gefährlich. Allerdings: Mädchen und Jungen blieben auf dem Schulweg immer wieder vor ihm stehen. Eltern machten Fotos von ihren Kindern mit oder sogar auf der Skulptur.
Nach einem Aufruf und einem Bericht in der WAZ im Oktober des vergangenen Jahres meldeten sich über 60 Interessenten bei der Familie Teich. „Von Privatleuten, Kindergärten und Schulen über Museen, Firmen oder Freibäder“, zählt Claudia Teich auf. Die ganze Zeit gab es aber einen Favoriten – den Bochumer Tierpark. Und tatsächlich, dieser hat nun den Zuschlag für den Dino bekommen. „Das passt einfach“, teilt die Wattenscheiderin mit.
„Wir freuen uns sehr, dass er zu uns kommt“, sagt auch Miriam Kreimeyer, Sprecherin des Bochumer Tierparks, die ebenfalls vor Ort war, als die Skulptur aus dem Vorgarten gehoben wurde. „Der Dino soll in der Nähe des Fossiliums stehen“, erklärt Kreimeyer. Wo genau, das entscheidet sich, wenn er fertig restauriert ist.