Bochum. In Bochum fällt regelmäßig Schwimmunterricht aus. Das Problem könnte ein „Schwimmcontainer“ mildern. Was das ist – und was dagegen spricht.

Der Anteil der Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer unter Grundschulkindern hat sich seit 2017 verdoppelt. Das hat eine von der DLRG beauftragte Studie ergeben. Auch in Bochum fällt regelmäßig Schwimmunterricht aus, nicht genügend Wasserflächen sind wohl eine Ursache. „Stadtgestalter“ und „Die Partei“ haben im Schulausschuss vorgeschlagen, mobile Schwimmcontainer einzuführen.

Im Antrag der Fraktion heißt es: In anderen Städten und Kommunen würden innovative Lösungen wie Schwimmcontainer bereits geprüft und zum Teil umgesetzt. Die Stadt Bochum solle die Anschaffung eines eigenen Schwimmcontainers prüfen. „Dieser wäre dauerhaft mobil an wechselnden Standorten im Stadtgebiet nutzbar.“

Schwimmcontainer für Bochums Schulen? Stadt ist skeptisch

Über das Thema wurde vergangene Woche im Schulausschuss diskutiert, der Antrag wurde allerdings abgelehnt. Auch bei der Stadt zeigt man sich skeptisch, was den Kauf von Schwimmcontainern angeht. Geprüft wurde er bisher nicht.

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Ein Antrag für ein entsprechendes Angebot des Landes NRW wurde ebenfalls nicht gestellt. Dieses würde die Anschaffung eines Schwimmcontainers pro Regierungsbezirk über einen Zeitraum von zwei Jahren ermöglichen. Ein zentrales Ziel der Landesregierung Nordrhein-Westfalen sei es, Kinder in Bewegung zu bringen und ihre Schwimmfähigkeit zu erhöhen. Dazu soll die Möglichkeit gehören, in Schwimmcontainern Grundkenntnisse des Schwimmens zu erwerben.

Für das Projekt stehen landesweit drei Millionen Euro zur Verfügung. Eine Bewerbung war bis zum 22. März möglich. „Als Projektträger kommen Kreis- und Stadtsportbünde, in Ausnahmefällen Schwimmvereine und Kommunen infrage“, so das Land NRW.

Keine Bewerbung vom Stadtsportbund – aber Bochum könnte Standort werden

„Auch der Stadtsportbund Bochum (SSB) hat sich gemeinsam mit den Fachleuten aus den Fachschaften und Sportvereinen ,Schwimmen’, ,Tauchsport’ und ,DLRG’ sehr intensiv mit dem Thema befasst“, teilt Rüdiger Stenzel, Leiter der Geschäftsstelle, auf Anfrage mit. Ein Antrag wurde aber nicht gestellt. „Die Vertreter:innen der Fachschaften sowie der Stadtsportbund Bochum sind nach langen Beratungen zu dem Ergebnis gelangt, dass sich Bochum u. a. aus organisatorischen Gründen nicht als ,Sportpartner’ bewerben wird/kann“, so Stenzel weiter.

Als ein möglicher Tour-Standort innerhalb des Regierungsbezirkes Arnsberg unterstütze der SSB samt seiner Fachschaften die Aktion jedoch gerne. Stenzel: „Ob auch Bochum ein Standort für den Schwimmcontainer wird, hängt von den noch zu klärenden Standortvoraussetzungen ab. Grundsätzlich steht Bochum einer (...) Anfrage aber sehr offen gegenüber.“