Sundern. Ein japanisches Unternehmen hat ein Raumschiff zum Mond geschickt und steht vor der Landung. Wie die Bochumer Sternwarte die Mission einschätzt.

„Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit“, funkte Neil Armstrong 1969 vom Mond aus in Richtung Kontrollraum der Nasa. Knapp 50 Jahre später schickt ein Privatunternehmen ein Raumschiff zum Mond und die Bochumer Sternwarte wartet gespannt auf seine Ankunft.

Bochumer Sternwarte: Landung des japanischen Raumschiffs erwartet

„Wir wissen aktuell nicht genau wo das Raumschiff ist, deshalb müssen wir abwarten“, sagt Nicole Sehrig von der Sternwarte in Bochum. Genau dort, wo Teleskop und Antenne die Weiten des Alls abhorchen und beobachten, wartet man jetzt gespannt auf die Landung einer Raumkapsel, die den Mond erreichen soll.

Dabei geht es um die Mondmission „Hakuto-R Mission 1“ des japanischen Privatunternehmens iSpace. Als eine der ersten ihrer Art, nämlich finanziert durch privates Geld, ist das Raumschiff aus Japan unterwegs zum Mond und will dort noch am Dienstag (25. April) landen. „Schwer zu sagen, wann das Raumschiff wirklich ankommt, aber wir rechnen mit etwa 18.40 Uhr“, vermutet Sehrig. Deshalb würde man in Bochum genau hinschauen und hinhören, sobald sich an der geplanten Landefläche etwas tut.

Mond könnte in Zukunft vielleicht Ressourcen liefern

Doch was will ein privates Unternehmen auf dem Mond? Es geht nicht um schöne Bilder, oder gar eine Flagge zu hissen, sondern um eine mögliche wirtschaftliche Nutzung des Mondes in der Zukunft. Das Raumfahrt-Unternehmen von Takeshi Hakamada will herausfinden, ob sich Ressourcen des Mondes für die Erde nutzen lassen und so der Mond ökonomisch wichtig werden kann. „Dies ist der Aufgang der Mondökonomie“, verkündete er kürzlich. Auf den ersten Blick sieht das graue Mondgestein unscheinbar aus, aber in ihm warten möglicherweise Stoffe und Materialien, die sich für Dinge auf der Erde nutzen lassen. Dafür werden Gesteinsproben mit zur Erde gebracht und analysiert.

Wie die am Ende genau eingesetzt werden können, ist noch unbekannt. Während das japanische Unternehmen sehr optimistisch ist, wartet man in der Bochumer Sternwarte erstmal ab. „Es können interessante Rohstoffe dort warten. Wie und ob sich diese wirklich nutzen lassen, müssen die Proben von dort zeigen“, betont Sehrig. „Es könnten vielleicht sogar Stoffe für die Energiegewinnung dabei sein. Warten wir es ab.“

Länder und Privatleute wollen in den Weltraum

Trotzdem sei man auch in Bochum sehr gespannt auf die Ergebnisse der Mission. Zwar sei es eher ein Test, ob solche Missionen technisch wirklich machbar sind, aber trotzdem würden dabei wichtige Erkenntnisse entstehen. Zumindest hat man auch in der Bochumer Sternwarte den Trend zu Mondmissionen mitbekommen. Laut Sehrig hat „der run auf den Mond begonnen“ und anscheinend würden einige Nationen sehr viel in solche Missionen investieren. Die Nasa will schon 2025 wieder Menschen auf den Mond schicken.

Insgesamt führt immer mehr Wohlhabende der Weg ins Weltall. Prominentestes Beispiel ist Tesla-Chef und Space-X-Gründer Elon Musk. Er hat sich schon vor einiger Zeit auf die Fahne geschrieben, bis zum Mars vordringen zu wollen. Aber auch Amazon-Gründer Jeff Bezos war mit einem eigens finanzierten Raumflug in eine Höhe von rund 100 Kilometern über der Erde schon sehr weit draußen.