Bochum. Der ADFC hat seinen neuesten Fahrradklimatest veröffentlicht und Bochum kommt bei der Umfrage nicht gut weg. Was die Befragten Radfahrer stört.

Wie empfinden die Bochumerinnen und Bochumer das Fahren mit dem Rad durch die Stadt? Der Frage ging der ADFC in seinem Fahrradklimatest 2022 erneut nach und präsentiert wieder mal ernüchternde Zahlen.

Fahrradklimatest 2022: Bochums Gesamtnote verändert sich wenig

Auch im Jahr 2022 hat sich an der Gesamtnote für die Stadt wenig zu 2020 geändert. Damals erhielt die Stadt nach der alle zwei Jahre stattfindenden Umfrage des ADFC eine Note von 4,2 und bewegte sich im unterdurchschnittlichen Bereich. Heute ist die Note sogar leicht schlechter. Mit einer 4,3 oder einer 4- hat Bochum 2022 abgeschnitten und ist von Platz 16 der Städte mit ähnlicher Einwohnerzahlgröße (200.000 bis 500.000) auf Platz 20 von insgesamt 26 gerutscht. Seit 2012 bewegt sich Bochum im Fahrradklimatest des ADFC im Bereich der Note vier.

Besonders negativ fallen dabei im Städtevergleich die Punkte Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das (nicht mögliche) zügige Radfahren auf. In der Einzelbewertung erhalten die Aspekte Ampelschaltungen, Führung an Baustellen und Falschparkkontrolle auf Radwegen die Note mangelhaft.

Bochumer fühlen sich beim Radfahren nicht wohl

Bei der nicht repräsentativen Umfrage, an der in Bochum 764 Personen teilgenommen haben, geben 35 Prozent der Befragten an, dass Radfahren in Bochum kaum Spaß machen und vor allem Stress bedeuten würde und erteilen die Note fünf. Von 13 Prozent gibt es sogar ein ungenügend. Ähnlich sind die Zahlen beim Thema, ob Radfahrer als Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden. Während 44 Prozent noch eine Note bis ausreichend vergeben haben, ist es für die übrigen schon eine fünf oder schlechter.

„84 Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht wohl. Dabei ließe sich schon mit kleineren Maßnahmen die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch konsequente Ahndung von Falschparkern auf Radwegen und fahrradfreundliche Lösungen an Baustellen“, sagt ADFC-Co-Vorsitzende Gerlinde Ginzel.

ADFC-Umfrage in Bochum: Es gibt auch positive Punkte

Doch es ist nicht alles schlecht. Am anderen Ende der Skala kann Bochum mit einer niedrigen Zahl an Fahrraddiebstählen, vielen öffentlich verfügbare Fahrräder und der guten Wegweisung für Radfahrer punkten. Hier gibt es Noten von 3,3 bis rauf zu 2,7. Auch bei der Frage, ob in jüngerer Vergangenheit mehr für den Radverkehr getan wurde, vergeben rund 27 Prozent der Befragten noch befriedigend. Außerdem begrüßt Ginzel die „aktuellen Bestrebungen, die Anbindung von Wattenscheid und Essen zu verbessern“.