Bochum-Innenstadt. Die Rottstraße in Bochum bekommt derzeit eine neue Fahrbahndecke. Denn sie wird ab Sommer viel Umleitungsverkehr aufnehmen müssen.
Auch die Rottstraße ist derzeit eine Baustelle: Hier saniert das Tiefbauamt der Stadt Bochum die marode Fahrbahn. Das freut zwar insbesondere die Radfahrer, hat aber einen ganz praktischen Grund, der vor allem den Autofahrern zugutekommt.
„Jetzt passiert was Erfreuliches in Bochum, das sogar fast an uns vorbeigegangen ist. Wegen der anstehenden Bauarbeiten auf der Alleestraße wird die Schlaglochstrecke Rottstraße neu asphaltiert. Wir sind begeistert, wie schnell das gehen kann. Nach wenigen Tagen ist die halbe Strecke fertig. Fürs Radfahren wird’s ein Wohlgenuss. Danke“, jubelt das Bochumer Bündnis „Radwende“.
Hintergrund der Bauarbeiten ist der Umbau der parallelen Alleestraße in diesem Sommer. Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum: „Die Rottstraße wird oberflächlich ohne Querschnittsveränderung instandgesetzt, damit dann der voraussichtlich stärkere Umleitungsverkehr der Alleestraße über die Rottstraße abgewickelt werden kann.“ Erneuert werden nur die obersten vier Zentimeter, so van Dyk, um wieder eine ebene Oberfläche zu bekommen. Die Maßnahme soll noch in dieser Woche abgeschlossen sein, vorausgesetzt, dass die Witterung hält. „Die Kosten betragen nach derzeitigem Stand ca. 180.000 Euro.“
Komplettumbau der Alleestraße kostet 11,5 Millionen Euro
Ein Vielfaches wird der Ausbau der Alleestraße kosten: circa 11,5 Millionen Euro plus rund 1,4 Millionen Euro für Flächenkauf und das Versetzen einer Stützwand auf Höhe der Einmündung Bessemerstraße. Ohne das Versetzen dieser Mauer würde Platz für die neue Straßenaufteilung fehlen, da der Aufzug zur Haltestelle der Straßenbahnlinie 310/305 in der Mittelinsel nicht versetzt werden kann.
Der zukünftige Straßenquerschnitt auf der stadtauswärts führenden Seite sieht jeweils eine Spur für den geradeaus und nach links fahrenden Verkehr vor, sowie einen Radfahrstreifen, einen Grünstreifen mit Bäumen und einen ausreichend breiten Gehweg.
Zwischen Westring und Einmündung Bessemerstraße wird die Straße auf einer Länge von 650 Metern komplett ungestaltet, bekommt breite Radstreifen. Das hat zur Folge, dass zwei Fahrspuren und eine große Zahl an Parkplätzen wegfallen sowie die Baumallee gefällt wird. Statt der heute 60 wird es nach dem Umbau nur noch 35 Parkplätze geben.
Die Fahrbahn der Alleestraße ist in einzelnen Bereichen im Abschnitt zwischen Westring und Bessemerstraße in einem schlechten baulichen Zustand. Eine grundlegende Verbesserung könne nur durch einen Vollausbau des Straßenraums erzielt werden, so das Tiefbauamt.
Auch die noch vorhandenen oberirdischen Gleise der Straßenbahn werden entfernt, in denen Mitte Oktober des vergangenen Jahres ein Radfahrer tödlich verunglückt war. Für den Bereich zwischen Westring und Bessemerstraße wurde eine Planung erarbeitet, die gleichzeitig eine Umgestaltung des Straßenquerschnitts beinhaltet und insbesondere den Radverkehr stärken soll.
Die künftigen beidseitigen Radstreifen sollen 2,50 Meter breit sein, was die Neuaufteilung des Straßenraums ermöglichen soll. Am Knotenpunkt Bessemerstraße wird der Radverkehr über einen indirekten Linksabbieger in Richtung Süden geführt. Der Anschluss auf die Bessemerstraße und somit an den Radschnellweg Ruhr RS1 ist dadurch gewährleistet. Über den Westpark ist ebenfalls ein Anschluss an die Erzbahntrasse gegeben.