Bochum. Miet-E-Scooter in Bochum bringen die Verkehrswende nicht voran, sind stattdessen ein stetes Ärgernis. Deshalb: Ja zu einem Verbot. Ein Kommentar.

Beim Start waren große Worte: E-Scooter sollen ein maßgeblicher Beitrag zur Mobilitätswende sein, sollen helfen, den Verkehr grüner zu machen, sollen Menschen anspornen, vom Auto auf alternative Transportmittel umzusteigen. Knapp vier Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Anbieter ihre Mietroller nach NRW brachten. Man muss sagen: Das Konzept ist gescheitert.

Die allerwenigsten Menschen lassen ihr Auto stehen, um mit dem gemieteten E-Scooter zur Arbeit zu fahren. Statt den Büromann im Anzug sieht man eher zwei giggelnde Teenager (verbotenerweise) gemeinsam auf dem Trittbrett stehen. Auch die Stadt Bochum schätzt den Effekt der Leihroller mit Blick auf klima- und mobilitätspolitische Zielsetzungen als „marginal“ ein. Anders gesagt: E-Scooter sind bislang eben kein Beitrag zur Verkehrswende.

E-Scooter – alltägliches Ärgernis und mitunter eine Gefahr für andere

Stattdessen sind sie – achtlos abgestellt und an den unmöglichsten Stellen herumliegend – für viele Fußgänger ein alltägliches Ärgernis. Und mehr als das: Leichtsinnige E-Scooter-Fahrer gefährden zwar meist in erster Linie sich selbst. Aber jeder Unbeteiligte, der bei Unfällen verletzt wird, ist einer zu viel.

Deshalb: Ja zum E-Scooter-Verbot. Wenn die Leihroller aus der Stadt verschwänden, wäre das kein Verlust – weder für die Verkehrswende, noch für die Stadtgesellschaft.

  • Gegenstimme gefällig? WAZ-Redakteurin Karoline Poll ist auch kein Fan der E-Scooter, lehnt ein Verbot aber trotzdem ab. Warum, erklärt sie hier.