Bochum. Am 15. April endet die Energiesparverordnung NRW. Einige Städte strahlen Gebäude wieder an. Bochum nicht. Es hält eisern am Maßnahmenpaket fest.

Der Kölner Dom soll von Ostern an wieder beleuchtet werden. Auch andere Städte in NRW wollen öffentliche Gebäude wieder erstrahlen lassen, wenn am 15. April die Energiesparverordnung ausläuft. Bochum hält dagegen an seinem „Sparplan“ fest. Vorerst jedenfalls.

Bochum will 26 Millionen kWh einsparen

„ Stand heute gibt es keine Planungen, Bauwerke wieder anzustrahlen“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Vielmehr hält die Stadt an ihrem im August 2022 vorgestellten umfangreichen Paket mit seinen 30 Einzelmaßnahmen fest. Allein durch eine reduzierte Beleuchtung will sie 260.000 Kilowattstunden (kWh) Strom einsparen. Alle Maßnahmen zusammen sollen, wenn sie erfolgreich umgesetzt werden, den städtischen Energieverbrauch um 26 Millionen kWh senken. Das sind 20 Prozent des jährlichen Gesamtverbrauchs.https://www.waz.de/staedte/bochum/stadtwerke-kunde-vermisst-den-effekt-der-gaspreisbremse-id238084483.html

Als besonders effektiv haben sich dabei die Einschränkungen in den öffentlichen Verwaltungsgebäuden erwiesen. Dort wurden „die größten Einsparungen erreicht“. Die Verwaltungsspitze hatte u.a. festgelegt, dass die Raumtemperatur in städtischen Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen während der Heizperiode auf 19 Grad Celsius abgesenkt wird. Während bis dahin in vielen Büros die Temperatur noch individuell eingestellt werden konnte, sei das mittlerweile nicht mehr möglich. Und: Geheizt wird in den städtischen Büros nicht mehr von Oktober bis April, sondern nur noch von November bis März.

Nur eine von 30 Maßnahme wurde bislang zurückgenommen

Auch wenn es im Rathaus und in einigen anderen öffentlichen Gebäuden daher im Moment buchstäblich etwas frostig zugeht; mit dem Sparprogramm scheint Bochum auf einem guten Weg zu sein. „Im Zeitraum November 2022 bis Februar 2023 wurden die angestrebten 20 Prozent Energie-Einsparung erreicht“, so der Stadtsprecher. Wie viel Geld die Stadt unter dem Strich einspart, bleibe abzuwarten. „Die Abrechnung erfolgt nicht monatsscharf, so dass eine finanzielle Bewertung der Einsparungen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt“, heißt es.

Fakt ist: An dem Maßnahmenpaket wird nicht gerüttelt – mit einer Ausnahme. „Als einzige beendete Maßnahme wurde im März die Wassertemperaturen der Lehrschwimmbecken wieder auf 28 Grad Celsius erhöht“, sagt Peter van Dyk. Alles andere bleibe vorerst wie im August vorgestellt. „Wann weitere Maßnahmen zurückgenommen werden, steht noch nicht fest.“