Wiemelhausen. Kinder, die aus Bussen aussteigen müssen, weil dieser nicht vorankommt: Alltag an einer Kreuzung in Bochum-Wiemelhausen. Was die Stadt dazu sagt.
An der Einmündung Wasserstraße/Querenburger Straße in Bochum-Wiemelhausen sind massive Verkehrsstaus so ziemlich die Norm. Das ging so weit, dass ein Bürger sich über die ÖPNV-Behinderungen beschwerte und die SPD-Fraktion das Thema mit in den Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur nahm. Von Verwaltung und Bogestra gibt es dazu jetzt eine Antwort.
Stadt Bochum sieht Umbau als „ohnehin unumgänglich“
Stadt und Bogestra wissen dort um die Verspätungen der Buslinien 345, 349 und 356 und das gerade zu den Zeiten des Freitagsgebets an der dort anliegenden Moschee. Daraus entstehe an der Kreuzung Wasserstraße/Querenburger Straße und der davorliegenden Kreuzung Wasserstraße/Universitätsstraße ein Rückstau.
„Die Einrichtung einer zusätzlichen Busspur im bestehenden Querschnitt der Wasserstraße ist nicht möglich, ohne dass der erforderliche Platzbedarf kompensiert wird“, heißt es in der Antwort der Stadt. Die Straße sei ohnehin schon stark ausgelastet und für einen Ausbau müsste „auf die vorhandenen Radfahrstreifen verzichtet werden, wenn nicht massiv in private Grundstücke eingegriffen werden soll.“
Dennoch ist der Stadt klar, dass es eine Lösung für das Problem braucht. „Eine Neuaufteilung des gesamten Querschnitts sei ohnehin unumgänglich“, schreibt die Verwaltung. Da die Staus aber nur zu zwei bestimmten Zeitenpunkten auftreten würden, hält man die Kosten für einen Umbau für „nicht gerechtfertigt“.
Bochum-Wiemelhausen: Anwohner sind durch den Verkehr genervt
Schon seit Jahren sind die Verkehrsprobleme an der Kreuzung Wasserstraße/Querenburger Straße ein Dauerthema. „Das ist wirklich furchtbar, man kommt kaum noch durch. Vor allem zu Berufsverkehrszeiten ist das hier eine Katastrophe“, sagt eine Anwohnerin, die den Verkehr jeden Tag hautnah miterlebt.
Gerade die Busse, die dort durch die Querenburger Straße fahren und in sie- und aus ihr abbiegen, bleiben dort öfter stehen. Das ist vor allem für die vielen Schüler in den Bussen ein echtes Problem. „Die Busse bleiben hier minutenlang stecken und kommen nicht weiter. Kinder sind zum Teil auch schon ausgestiegen und zur Schule gerannt, um es noch pünktlich zu schaffen“, berichtet die Anwohnerin weiter. In direkter Nähe liegen das Neue Gymnasium Bochum und die Hans-Böckler-Realschule.
Anliegende Moschee in Wiemelhausen soll ein Grund sein
Sie sagt auch, dass an einer Straßenseite ein Parkverbot herrsche und trotzdem Leute auf der Straße parken würden. Das sorge dafür, dass dann definitiv keine Autos mehr überholen oder aneinander vorbei können und der Verkehr stecken bliebe – inklusive der Busse.
Ein Grund dafür ist unter anderem der Islamische Kulturverein Bochum, der an der Einmündung liegt. Der Parkplatz auf dem Gelände der Moschee ist nicht sonderlich groß. Zu den Gebetszeiten parken viele der Mitglieder dann notgedrungen auf der Straße und verschlimmern die Verkehrslage. „Ich bekomme hier nur wirklich schwer einen Parkplatz. Ich komme halt erst abends von der Arbeit und dann ist es hier voll“, sagt ein weiterer genervter Anwohner.
Anwohner beschweren sich nicht zum ersten Mal und schon seit geraumer Zeit möchte der Verein gerne den Standort wechseln. Das dazu angedachte Projekt „Grüne Moschee“ liegt aber aktuell auf Eis. Zuletzt wurde die Moschee dort eher „geduldet“, gerade wegen der auftretenden Parkprobleme.