Bochum-Langendreer. Hülya Kursat aus Bochum versucht weiter verzweifelt, ihren Supermarkt zu verkaufen – aus gesundheitlichen Gründen. Jetzt gab es einen Rückschlag.
So langsam verzweifelt Hülya Kursat. Die 49-Jährige versucht seit einem halben Jahr, ihren Supermarkt an der Alten Bahnhofstraße 207 in Bochum-Langendreer zu verkaufen. Ihr Körper spielt einfach nicht mehr mit. Doch bisher war die Suche vergebens. Hülya Kursat gibt die Hoffnung nicht auf, dabei musste sie gerade erst einen Rückschlag verkraften.
Supermarkt-Verkauf in Bochum: Inhaberin gibt Hoffnung nicht auf
Denn vor kurzem wurde im Umut-Supermarkt (nach einem Sohn benannt) am Alten Bahnhof eingebrochen. „Das muss um Mitternacht passiert sein“, berichtet Hülya Kursat. Die Täter hätten eine Scheibe der Eingangstür eingeschlagen. Viel gestohlen worden sei nicht: „Etwas Käse, Wurst – und Tee.“ Der halbe Zugang ist nun mit einem Brett provisorisch verschlossen worden, im Laden ist es dadurch noch kälter.
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Für Hülya Kursats Gesundheit natürlich Gift. Warm eingepackt steht sie hinter der Kasse und bedient die Kundschaft. „Es wird immer schlimmer“, sagt sie. Beine, Rücken – alles schmerze sie. Auch ihrem Mann Abdullah gehe es zusehends schlechter.
Supermarkt-Verkauf: Viele Interessenten, aber keine annehmbaren Angebote
Interessenten für ihr Geschäft gebe es durchaus. „Aber die Angebote kann ich unmöglich annehmen“, sagt Hülya Kursat. Unter anderem wird ihr vorgeschlagen, mit dem neuen Besitzer halbe-halbe zu machen aber weiter voll zu arbeiten. „Aber genau das will und kann ich nicht. Ich will erst wieder gesund werden und dann auch gerne als Angestellte im Laden arbeiten – aber nicht mehr so lange.“ Hülya Kursat steht von 6 bis 22 Uhr im Supermarkt – seit 25 Jahren.
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Die Miete für das Ladenlokal beträgt laut Kursat 925 Euro warm. Der Preis für die Inneneinrichtung (Regale, Kasse, Kühlschränke etc.) sei Verhandlungssache.
Werbegemeinschaft könnte unterstützen
Ein bisschen Hoffnung hat Hülya Kursat. Vor ein paar Monaten hätten sich „nette Leute“ bei ihr gemeldet, die offenbar ernsthaft Interesse haben. „Vielleicht wird etwas daraus.“ Ansonsten will sie weiter warten und hoffen. „Ich mache auf keinen Fall zu, ehe ich einen passenden Nachfolger gefunden habe“, verspricht Hülya Kursat. „Allein für meine Kunden.“
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Vielleicht bekommt sie ja von anderer Seite Unterstützung. Die Werbe- und Aktionsgemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) habe natürlich ein großes Interesse am Erhalt des Umut-Supermarktes, teilt WAB-Sprecher Karsten Höser auf WAZ-Anfrage mit. Er kenne die Kursats, „die haben auch öfter bei ,Bänke raus’ mitgemacht“.
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Aktiv könne er natürlich auf niemanden zugehen, erklärt Höser. „Aber ich kann gerne vermitteln.“ Es komme immer wieder vor, dass die WAB Anfragen von Unternehmen erhalte, die Räume suchen. „Ich sehe unsere Aufgabe auch darin, da dann zu helfen. Das klappt hin und wieder.“ Vielleicht ja auch im Fall von Hülya Kursat.