Bochum-Hordel. Beim Benefizspiel in Bochum-Hordel ist kräftig gespendet worden, zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Mit dabei auch Ex-Profis.
Der Fußball wird beim Benefizspiel des DJK TuS Hordel am Mittwochabend zur Nebensache. Zwar stehen sich am Abend Mannschaften auf dem Platz gegenüber, aber der wirklich wichtige Akt findet an den Spendenboxen der Awo statt. Gesammelt wurde für die Erdbebenhilfe der Awo für die Türkei und Syrien.
Bochum-Hordel: Gute Stimmung beim Benefizspiel
Die Stimmung an der Hordeler Heide war so gut und ausgelassen, wie es der traurige Anlass ermöglichte. „Wir freuen uns sehr über die rege Teilnahme an unserer Benefizveranstaltung. Die Zuschauer freuen sich, wir und die Awo auch und es scheint so, als wäre es ein gelungener Abend“, sagte Jörg Versen, Trainer der 1. Mannschaft des TuS Hordel. Trotz Temperaturen rund um den Gefrierpunkt machten sich viele auf, um das Benefizspiel zu sehen und auch zu spenden. Der Verein konnte die Zahl der Anwesenden nur grob überschlagen, rechnet aber mit rund 700 Menschen, wenn nicht sogar mehr.
Versorgt wurden diese mit Speisen und Getränke. Zwar gab es diesmal nicht die bekannten Würstchen und Pommes, aber dafür Spezialitäten passend zum Anlass. Für ein paar Euro warteten die klassische türkische Knoblauchwurst „Sucuk“ und die türkische Pizza „Lahmacun“.
Dafür war der Eintritt zum Benefizspiel frei. Einzig um eine kleine Spende bat man die Zuschauer. Mit Blick auf die durchaus gut gefüllten Spendenboxen am Eingang, freuten sich auch die Sammelhelfer der Awo vor Ort. Die Arbeiterwohlfahrt war als Partner und Mitorganisator Teil des Benefizspiels und kümmerte sich am Abend um die Spenden. Sprecher der Awo Ruhr-Mitte, Christopher Becker, konnte dem Verein nur beipflichten: „Der Anlass ist natürlich traurig, aber uns freut umso mehr, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind und auch spenden bzw. gespendet haben.“
Yüksel: „Bochum zeigt sich solidarisch“
Auch der NRW-Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel (SPD) war am Abend in Hordel und hat sich über die Spenden und die Anteilnahme der Menschen gefreut. „So ein Abend zeigt nur wieder, wie solidarisch Bochum und seine Menschen sind. Wenn es drauf ankommt sind wir da. Das ist etwas, dass aus der Bergbauzeit überdauert hat“, sagte er. Überwältigt von der Hilfe sei er, und mehr als dankbar für jeden gespendeten Euro, denn jeder würde zählen. Er selbst war bereits in einem durch das Erdbeben getroffenen Gebiete in der Türkei und ist tief erschüttert. „Die Verwüstung dort ist unvorstellbar“, beschrieb er.
Neben den Spenden durch die Zuschauer, wurden am Abend auch Spendenschecks an die Awo überreicht. So spendeten unter anderem der Verein „Ihr Pfand hilft Obdachlosen e.V.“ 500 Euro und der Förderverein-Zeche-Hannover 200 Euro an die Awo.
Benefizspiel in Bochum: Fink, Sané und Wosz mit dabei
Mit dabei waren auch Ex-Profis wie Thorsten Fink (Wattenscheid 09, FC Bayern), Souleymane Sané (Wattenscheid 09) und Dariusz Wosz (VfL Bochum). Wie gut die noch auf den Beinen sind, hat Stadtratsmitglied Jörg Laftsidis hautnah mitbekommen. Er selbst stand im ersten Spiel zwischen den Alten Herren des TuS Hordel und der von ihm ausgesuchten Stadt-Bochum-Auswahl mit auf dem Platz und freut sich nicht nur über den Sport, sondern vor allem über den Abend als Ganzes. „Die Stimmung ist echt super, die Leute sind klasse drauf und wollen helfen. Das macht den Abend so toll“, betonte er nach dem Spiel.
Im zweiten Duell zwischen der 1. Mannschaft des Vereins und einer türkischen Elf stand Mitorganisator Ahmet Inal auch auf dem Rasen. Er selbst hatte die türkische Auswahl ausgesucht und dabei viele seiner Weggefährten aus seiner aktiven Profizeit eingeladen. Am Ende siegte Hordel in beiden Spielen, auch wenn das Ergebnis auf dem Grün kaum unwichtiger hätte sein können.
Ex-Profi Orkas berichtet von eigenem Erlebnis
Auf dem Platz standen auch Angelina Brück und Ex-Profi Christos Orkas. Beide freuten sich sehr über die Veranstaltung, auch wenn ihnen ein anderer Anlass lieber gewesen wäre. „Schöne Idee und ein sehr schöner Abend“, so Brück nach dem Spiel. Für Christos Orkas (u.a. Karlsruhe und Bielefeld) war es nicht die erste Berührung mit dem Thema Erdbeben. Er erzählte, er habe vor einigen Jahren selbst noch eins miterlebt. „2017 hab ich auf der griechischen Insel Kos ein Erdbeben miterlebt. Man konnte richtig sehen wie alles wackelt“, erinnerte er sich. Auch er betonte, wie wichtig es sei, jetzt zu helfen.
Die Spenden des Abends werden von der Awo verwaltet und fließen vollständig in die Erdbebenhilfe für die betroffenen Gebieten. „Jeder Euro, der gespendet wird, kommt genau so dort an“, bestätigte Serdar Yüksel. Die genaue Spendensumme will die Awo im Anschluss bekanntgeben.