Bochum. Davon haben viele Wattenscheider fast 50 Jahre geträumt: Sie haben die Macht im Bochumer Rathaus inne. Na ja, zumindest bis Aschermittwoch...

Wattsche-Watschn für Bochum: Ausgerechnet das Wattenscheider Stadtprinzenpaar obsiegte beim Rathaussturm am Montagmorgen. Davon hat die alte Hellwegstadt seit bald 50 eingemeindeten Jahren geträumt: Wattenscheid hat den Bochumer Rathausschlüssel inne. Wenn auch nur bis Aschermittwoch.

Nach drei Jahren konnte der Festausschuss Bochumer Karneval seine Rosenmontags-Tradition fortsetzen. Um 10.11 Uhr wurde zum närrischen Sturm aufs Rathaus geblasen. 300 Besucher feierten bei Musik und Tanz, Pils und Prosecco im bunt geschmückten Ratssaal.

Karneval in Bochum: Vier Anwärter – Prinzessin Alexandra siegt

„Der Karneval ist zurück aus dem Homeoffice“, rief Oberbürgermeister Thomas Eiskirch den Jecken zu. Dank der engagierten Arbeit der Vereine sei es gelungen, das Brauchtum vor dem Corona-Aus zu bewahren. „Der Karneval in Bochum und Wattenscheid lebt!“, sagte Eiskirch, bevor er den güldenen XXL-Rathausschlüssel zückte.

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Etwa 60.000 Jecken und Narren haben beim großen Karnevals-Umzug in Wattenscheid gefeiert.
Von Alexander Luca Alan, Uli Kolmann und Carolin Rau

Jetzt wird’s spannend. Vier Anwärter lauern auf die Machtübernahme. Links: die Bochumer Prinzen Timo I. aus Linden und Quincy I. aus Werne. Rechts: die Wattenscheider Hoheiten Bodo I. und Alexandra I. Das Gerangel ist (anders als 2020 beim historischen Battle zwischen Bodo I. und dem Bochumer Prinzen Marcus I.) von kurzer Dauer. Ein entschlossener Blick. Ein beherzter Griff. Ein kräftiges Ziehen: Dann reckt Prinzessin Alexandra den überdimensionalen Schlüssel triumphal in die Höhe.

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    Alexandra greift zu (rechts) – und hält wenig später den Rathausschlüssel von OB Thomas Eiskirch in Händen. (von links) Prinz Quincy I. aus Werne und Prinz Timo I. aus Linden haben das Nachsehen.
    Alexandra greift zu (rechts) – und hält wenig später den Rathausschlüssel von OB Thomas Eiskirch in Händen. (von links) Prinz Quincy I. aus Werne und Prinz Timo I. aus Linden haben das Nachsehen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

    Für die Narren geht es am Mittag weiter zum Zug in Linden

    „Die Amtsgeschäfte rufen“, grinst die Neu-OB, bevor sie sich nebst Prinz gen Old Wattsche verabschiedet. Das Glück der Wattenscheider währt allerdings nur kurz. Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Zumal Rathaus-Chef Eiskirch schon zuvor angekündigt (ein Besucher meinte schmunzelnd: „angedroht“) hatte: „Ich mach noch ‘n Weilchen!“

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    Am Mittag geht’s für die Närrinnen und Narren nach Linden, wo sich um 14 Uhr der Rosenmontagszug in Bewegung setzt. Es soll trocken bleiben. Nach dem erfolgreichen Neustart am Sonntag in Wattenscheid mit 60.000 Besuchern wird auf der Hattinger Straße mit bis zu 40.000 Menschen gerechnet. 30 Wagen und Fußgruppen sind dabei. Verkehrsteilnehmer sollten den Bereich der Zugstrecke zwischen Lindener Straße und Wilhelm-Hopmann-Platz weiträumig umfahren. Es gelten Sperrungen und Umleitungen.

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