Bochum. Endlich wieder daheim: Nach ihrem Quad-Unfall in Ägypten ist Beata Behrendt (50) zurück in Bochum. Doch schwere Wochen liegen noch vor ihr.
Beata Behrendt ist zurück in Bochum. Dreieinhalb Wochen nach ihrem Quad-Unfall im Urlaub in Ägypten konnte für die 50-Jährige ein Rücktransport organisiert und finanziert werden. „Dafür sind Beata und ihre Kinder allen Unterstützern sehr dankbar“, sagt Claudia Geyer, eine enge Freundin der Familie.
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„Wir möchten Mama helfen“: Unter diesem Motto hatten Alexandra, Anton und Christoph vor zwei Wochen eine Spendenaktion im Internet gestartet. Am 11. Januar war ihre Mutter in Hurghada schwer verunglückt. Mit ihrem Begleiter hatte Beata Behrendt eine Quad-Wüstentour gebucht. Das Geländefahrzeug stieß gegen einen Sandhügel. Mit mehreren Rippen- und Wirbelbrüchen wurde die Eppendorferin in eine Klinik in Hurghada gebracht und operiert. „Es war dramatisch. Anfangs bestand Lebensgefahr“, schildert Claudia Geyer.
Quad-Unfall in Ägypten: Knapp 17.000 Euro wurden auf einem Internet-Portal gespendet
Während die dreifache Mutter langsam wieder zu Kräften kam und in der Klinik am Roten Meer erste Geh- und Sitzübungen machte, baten die erwachsenen Kinder in Bochum auf dem Portal spendenaktion.de um Geld für den Rücktransport. Denn: Beata Behrendt hatte es versäumt, eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. „Es fühlt sich an wie ein schlechter Film“, schrieben Alexandra, Anton und Christoph in ihrem Online-Aufruf. „Für uns ist das eine Herzensangelegenheit, wir hoffen für euch auch.“
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Nach einem WAZ-Bericht Anfang Februar zeigten die Spenden deutlich nach oben. Knapp 17.000 Euro kamen zusammen. Anlass für Claudia Geyer, Kontakt mit der Hattinger Firma „MedCare Professional“ aufzunehmen: ein Spezialanbieter für internationale Ambulanzflüge und Intensivtransporte.
Vom Flughafen ging’s direkt ins Bergmannsheil
Beata Behrendt hatte Glück. Die Mediziner in Hurghada gaben ihre Zustimmung, dass eine Rückholung in einem Passagierflugzeug verantwortbar sei – allerdings nur in ärztlicher Begleitung. „Für die sorgte ,MedCare Professional’“, berichtet Claudia Geyer. Am vergangenen Samstag flog ein Arzt nach Hurghada. Mit Turkish Airlines ging es in der Nacht zum Montag mit Zwischenstopp Istanbul gen Heimat: „In der Businessklasse. Da hatte Beata mit ihrer Wirbelsäulen-Manschette etwas mehr Platz.“
Vom Flughafen Düsseldorf wurde die Patientin mit einem Krankentransportwagen direkt ins Bochumer Bergmannsheil gefahren. „Das ist das Wichtigste: dass Beata jetzt eine erstklassige medizinische Versorgung erhält. Die ist im Bergmannsheil als Unfallklinik absolut gewährleistet. Das hat alles super geklappt“, sagt die Freundin erleichtert.
OP an der Wirbelsäule muss wiederholt werden
Die schlechte Nachricht nach den ersten Untersuchungen: Die Operation an der Wirbelsäule muss in Kürze wiederholt werden. Die gute Nachricht: In zwei, vielleicht drei Wochen könnte Beata wieder zu Hause sein – ohne bleibende Schäden, so die innige Hoffnung aller. „Nur das Trauma nach dem schrecklichen Unfall wird vorerst bleiben. Das ist noch deutlich zu spüren“, befürchtet die Freundin.
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Noch ungewiss sind die weiteren finanziellen Folgen. Für den begleiteten Rückflug haben die bisherigen Spendengelder gereicht. „Aber die Klinik in Hurghada macht für die Behandlung und die OP inzwischen mehr als 50.000 Euro geltend“, so Claudia Geyer, die bei der Polizei in Bochum als Kriminalhauptkommissarin arbeitet.
Kosten werden geprüft: Spendenaktion ruht vorerst
Aktuell werde anwaltlich geprüft, ob die Klinik-Rechnung gerechtfertigt ist und möglicherweise der Quad-Anbieter eine Mitverantwortung an dem Unfall trägt. „Die Deutsche Botschaft in Kairo ist eingeschaltet. Bis zu einem Ergebnis ruht die Spendenaktion. Danach sehen wir weiter“, sagt Claudia Geyer.