Bochum-Westend. Westend-Initiative setzt das „Da-Mobil“ in Bochum-Goldhamme ein. Plauderei, Kaffee und Hilfsangebote für arme Rentner am Auto-Anhänger.
Im Rahmen der 2022 gestarteten Initiative gegen Altersarmut im Bochumer Westend ist im Januar das „Da-Mobil“ an den Start gegangen: Ein knallbunter Auto-Anhänger, ausgestattet mit einer kleinen Küche, wird ab sofort jeden Mittwoch zwischen 14 und 15.30 Uhr auf dem Platz vor der katholischen Kirche St. Anna in Goldhamme stehen (Normannenstraße).
Mit den Menschen ins Gespräch kommen
„Unser Ziel ist es, mit den Menschen hier ins Gespräch zu kommen“, sagt Winfried Rottenecker von der Propsteipfarrei St. Peter und Paul. Zur Initiative gegen Altersarmut gehören außerdem die Gemeinde der Evangelisch-Methodistischen Kirche, das Seniorenbüro Mitte, der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid, die Stadtteilkoordination Westend.
Überdurchschnittlich viele arme Senioren im Bochumer Westend
Das Da-Mobil wurde ursprünglich für das Bistum Essen konzipiert und trägt das Motto „Wir sind für Sie da“ in seinem Namen. In Goldhamme steht es nun immer mittwochs. Ein kleines Team aus Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen bietet Kaffee, Tee und Kekse an, Tische und Bänke laden zum Hinsetzen und Plaudern ein. Es können aber auch Hilfen vermittelt werden. Zielgruppe sind in erster Linie ältere Menschen mit einer sehr geringen Rente.
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Mitarbeitende des Vereins Ifak kommunizieren das Angebot in unterschiedlichen Sprachen. Laut aktuellem Sozialbericht sind im Bochumer Westend überdurchschnittlich viele Menschen von Altersarmut betroffen. „Darunter sind viele Menschen, die ein arbeitsreiches Leben hinter sich haben“, sagt Stadtteilkoordinatorin Dorte Huneke-Nollmann. „Sie haben als Hausfrauen oder mit geringer Bezahlung viel gearbeitet, aber bekommen im Alter wenig heraus.“ Eine sehr geringe Rente schließt Menschen vom sozialen und kulturellen Leben aus. „Diese Menschen möchten wir erreichen und unterstützen.“
Kooperation mit dem Münchner Verein „Ein Herz für Rentner“
Die Initiative kooperiert hierzu mit dem Münchner Verein „Ein Herz für Rentner“, der auch ein Büro in NRW hat. Der Verein unterstützt verrentete Menschen ab 55 Jahren, die in Deutschland gearbeitet, in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben und deren Einkommen 960 Euro nicht überschreitet.
Bundesweit sind etwa 9,3 Millionen Menschen von Altersarmut betroffen. „Die aktuellen Preissteigerungen lassen vermuten, dass diese Zahl eher noch höher liegt“, sagt Annette Buczek von der Caritas für Bochum und Wattenscheid. Das Beratungstelefon ist unter der Telefonnummer 0234 5200 4836 erreichbar.