Nord. Der Mitgründer der Bochumer Suppenküche Dr. Hubertus Lehnert ist kürzlich verstorben. Weggefährten erinnern an den engagierten Bochumer Arzt.

Die Bochumer Suppenküche, erinnert an Dr. Hubertus Lehnert, der Ende letzten Jahres im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Der Arzt hatte im Juli 1996 mit dem Eintritt in seinen Ruhestand gemeinsam mit Gleichgesinnten die Gründung des Vereins angeregt. Für dieses Engagement erhielt er im Jahre 2009 in einem Festakt den Ehrenring der Stadt Bochum. Die Suppenküche arbeitet im neu errichteten Fliednerhaus neben dem Ruhrstadion.

Lehnert, der aus Schlesien stammte, studierte zunächst Theologie, wechselte später aber zur Medizin. Er studierte an den Universitäten Freiburg, Bonn und Innsbruck. Nach verschiedenen anderen Stationen wechselte er 1969 von Marburg nach Bochum, wo er seine Praxis als „Universitätsarztstation“ gründete. In den Jahren 1970 bis 1973 hatte er sich in einem damals sogenannten Drogenverein engagiert.

Im Oktober 2009 erhielt Dr. Hubertus Lehnert den Ehrenring der Stadt Bochum. (Archiv)
Im Oktober 2009 erhielt Dr. Hubertus Lehnert den Ehrenring der Stadt Bochum. (Archiv) © Stadt Bochum, Presseamt | André Grabowski

Gründung des Vereins vorangetrieben

Sein langjähriger Wegbegleiter bei der Suppenküche und Freund Prof. Dr. Dieter Schulz erinnert sich, dass Lehnert „aufgrund seiner feinfühligen Analysen und der Wahrnehmung der besonderen sozialen Situation in der Stadt Bochum“ 1996 maßgeblich die Gründung des Vereins vorangetrieben hatte.

Bis ins hohe Alter blieb Dr. Hubertus Lehnert gemeinsam mit seiner Frau Lore, die ebenfalls mit dem Ehrenring der Stadt Bochum ausgezeichnet wurde, dem Verein Suppenküche verbunden. Die Suppenküche verteilte etwa im Jahr 2019 mehr als 21.000 warme Essensportionen. Darüber hinaus werden jährlich Tausende Brotpakete sowie heiße Getränke verteilt. Ermöglicht wird all das durch Geld- und Sachzuwendungen aus den Reihen der Bochumer Bevölkerung