Bochum. Mit einem 1,0er-Schnitt stehen Abiturienten viele Möglichkeiten offen. Eine Bochumerin und ein Bochumer erzählen, welchen Weg sie gewählt haben.
Vergangenen Sommer ist Alexander Lueg aus Bochum das fast perfekte Abi gelungen, er erreichte 895 von 900 möglichen Punkten. Sein Schnitt: Rein rechnerisch sogar deutlich besser als 1,0. Nun ist ein halbes Jahr vergangen – und der 18-Jährige ist mitten im Studentenleben angekommen.
„Ich habe angefangen Psychologie, an der Ruhr-Universität zu studieren“, erzählt Alexander. Das war auch vorher sein Plan. „Die Psychologie hat mich schon immer fasziniert, sie ist sehr spannend und vielfältig.“ Während der Schulzeit war er für vier Monate in England, hatte Psychologie als Unterrichtsfach. Die Wahl für diesen Studienfach fiel ihm nicht schwer. Obwohl er mit seinem Abischnitt wohl auch sämtliche anderen Fächer hätte studieren können.
Bochumer beginnt nach 1,0er-Abitur ein Psychologie-Studium
Für den 18-Jährigen war schnell klar, dass er nach dem Abi nicht erst ins Ausland geht oder ein Freiwilliges Soziales Jahr macht, sondern das Jahr direkt für das Studium nutzen möchte. Zwischen Schul-Ende und Start des Studiums hat der Bochumer aber noch eine Ausbildung gemacht – zum Mediator. Nach erfolgreichem Abschluss will er bald anfangen, nebenbei in diesem Beruf zu arbeiten.
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Nun stehen für Alexander aber die ersten Klausuren an. „Ich denke, es läuft eigentlich ganz gut mit dem Studium, es macht sehr viel Spaß und ist was ganz anderes als die Schule“, findet der Bochumer, der erst einmal weiter bei seinen Eltern in der Nähe der Universität wohnen bleibt. Früher oder später kann er sich aber auch gut vorstellen, in eine WG zu ziehen.
Die Wahl für Bochum als Stadt für das Studium war recht schnell gefallen. „Es ist wirklich eine sehr schöne Stadt und ich mag die Mentalität und Atmosphäre hier. Hinzu kommt, dass Bochum eine der besten Universitäten Deutschlands für Psychologie ist.“
Die Wahl des Studienfaches hat er keinen Moment bereut. Was genau er später machen möchte, steht noch nicht fest. Sowohl der Bereich Forschung als auch Neurologie interessieren ihn. Vorstellen kann sich Alexander, der wegen seines guten Abis ein Stipendium bekommen hat, aber auch ein weiteres Bachelor- oder Master-Studium im Ausland zu machen – allerdings alles zu seiner Zeit.
Margarita Shishkova war 2021 eine der besten Abiturientinnen in Bochum
Ein Jahr vor Alexander Lueg hat Margarita Shishkova aus Bochum ihr Abitur gemacht, ebenfalls mit der Note 1,0. „Danach habe ich mich an mehreren Unis beworben, mein Ziel war aber eigentlich, in Bochum zu bleiben“, erzählt die mittlerweile 19-Jährige. Sie studiert nun Chemie an der Ruhr-Universität – ein Fach, für das man übrigens gar keinen bestimmten Notendurchschnitt haben musste.
„Ich bin echt zufrieden, es macht wirklich Spaß, auch wenn das Studium auch anstrengend ist“, sagt Margarita. Nach ihrem Bachelor möchte sie zunächst einen Master, dann vielleicht auch einen Doktor machen – das ist nicht unüblich in der Fachrichtung. Während des Masters könnte sie sich auch vorstellen, ein Semester im Ausland zu studieren.
Margarita studiert nun im dritten Semester, befindet sich gerade in der Prüfungsphase. Direkt in der ersten Februarwoche schreibt sie drei Klausuren – bisher läuft das Studium gut. Auch wenn die Prüfungen bei weitem nicht mit denen in der Schule vergleichbar seien. „Jede Klausur ist etwas anders. Es ist viel mehr Stoff, man muss wirklich alles gut verstanden haben, nicht nur auswendig lernen.“
Die 19-Jährige wohnt derzeit bei ihren Eltern, die ganz in der Nähe der RUB leben. Das Studentenleben gefällt ihr gut. „Alles selbst organisieren zu können, ist wirklich cool“, findet sie.