Bochum-Harpen. Ein Anwohner in Bochum-Harpen ärgert sich über eine Straße voller Schlaglöcher. Die Stadt beruhigt: Die Straße soll ausgebessert werden.
Das Auto schlängelt sich langsam durch die enge Händelstraße. Zwischen den Einbuchtungen parken Autos, dem Gegenverkehr ausweichen ist kaum möglich. In der Kurve kurz vor dem Altenzentrum Rosenberg holpert der Fahrer über die zahlreichen Schlaglöcher. Von vorne kommt ihm der Bus entgegen. Das Auto weicht auf den – ebenfalls vollkommen zerfahrenen – Bürgersteig aus.
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Jürgen Wandel (86) beobachtet die Szenerie und schüttelt den Kopf. Diese „Schlagloch-Strecke“ – wie er die Straße nennt – beschäftige die Anwohnerinnen und Anwohner in Harpen seit langer Zeit. „Wir quälen uns seit Jahren da durch“, sagt der Diplomingenieur, der zu Berufszeiten ganze Autobahnbaustellen beaufsichtigt hat – und sich auskennt mit dem Bau von Straßen.
Anwohner beklagt sich: „Der Norden von Bochum wird immer vergessen“
Seit 1984 wohnt der 86-Jährige in dem Viertel. „Der Norden wird in Bochum immer vergessen“, sagt er. Überhaupt zeigt sich der Rentner mit der Verkehrsführung nicht zufrieden. „Die Einbuchtungen verlangsamen den Verkehr und verursachen nur Stau“, sagt er. Er selber habe die Stadt schon mehrfach auf die Situation (fast) vor seiner Haustür hingewiesen. „Aber passiert ist nie etwas!“ https://www.waz.de/staedte/bochum/geister-auto-ohne-tuev-sorgt-seit-monaten-fuer-aerger-in-bochum-id231683067.html
Bei der Stadt heißt es auf Nachfrage, dass der Abschnitt der Händelstraße dem Tiefbauamt bekannt ist und von den zuständigen Kollegen begutachtet wurde. Grundsätzlich werde die Straße als so genannte Gemeindestraße alle 14 Tage von den technischen Betrieben kontrolliert. Dabei würden Gefahrenstellen dokumentiert und bei Bedarf gesichert und behoben, so Stadtsprecher Peter van Dyk. Weitere Maßnahmen im Umfeld des genannten Bereichs würden geprüft und bei Bedarf in das Straßen- und Wegekonzept aufgenommen.
Tiefbauamt hält den Bereich den Händelstraße in Bochum für „sanierungsbedürftig“
Dass einzelne Stellen von Zeit zu Zeit ausgebessert wurden, das will auch Jürgen Wandel beobachtet haben, ihn aber stört die „Stückelei“, mit der „mal hier und mal da geflickt wird“. „Die Straße muss doch einfach einmal grundsätzlich saniert werden, sonst tauchen die Probleme immer wieder auf!“
Auch das Tiefbauamt hält den von Anwohner Jürgen Wandel kritisierten Bereich der Händelstraße ebenfalls für „sanierungsbedürftig“. Das dürften erst einmal gute Nachrichten für die Anwohnerinnen und Anwohner sein, denn der Abschnitt von der Fontanestraße bis zur Straße „In den Böcken“ soll saniert werden und wurde dafür in eine „Maßnahmenliste“ aufgenommen. Spätestens 2024 soll die Straße an der Reihe sein. Die Verwaltung strebe an, dass diese Liste immer weiter fortgeführt werde.
Doch was passiert, wenn in den tiefen Schlaglöchern ein Autofahrer seinen Wagen beschädigt? Wer ist dann für Beschwerden zuständig? Die Stadt Bochum klärt auf: Bei einem Schaden – so heißt es – könnten etwaige Rechtsansprüche gegenüber der Stadt beim Rechtsamt geltend gemacht werden.