Bochum. Rollen statt Kufen: In der Bochumer Jahrhunderthalle ist der „Skate-Salon Ruhr“ gestartet. Alle Infos und die ersten Stimmen gibt es hier.
Bochum kommt ins Rollen: In der Jahrhunderthalle ist am Wochenende der „Skate-Salon Ruhr“ gestartet. Bis zum 8. Januar 2023 verwandelt sich die Industriekathedrale in eine Rollschuh- und Skater-Halle. Hier die wichtigsten Infos und ersten Bewertungen zur Premiere im Westpark.
Warum gibt es in diesem Jahr keine Eisbahn?
Die Stadt hat allen ihren Gesellschaften aufgetragen, 20 Prozent des Energieverbrauchs zu sparen. Das gilt auch für den Hallenbetreiber BOVG. Der 2016 gestartete „Eis-Salon Ruhr“, der vor Corona zuletzt 2019/20 mit 36.000 Besuchern einen Rekord erzielt hatte, wurde frühzeitig gestrichen. Bei den explodierenden Energiekosten wäre ein Betrieb der 1500 Quadratmeter großen Eisbahn weder wirtschaftlich darstellbar noch politisch verantwortbar.
„Skate-Park“ in Bochum: Freie Bahn auf 5000 Quadratmetern
Was bietet der „Skat-Salon“?
Laut BOVG ist auf 5000 Quadratmetern „eine der größten Indoor-Skatebahnen Europas“ entstanden. Zum Vergleich: Auf der Zeche Zollverein, wo gleichfalls von Kufen auf Rollen umgestellt wurde, sind es 600 Quadratmeter.
Wer kann dabei sein?
Alle, die auf Rollen in die Vollen gehen wollen. Es gibt drei abgetrennte Flächen: 1300 Quadratmeter für Rollschuhe und Inliner, 1050 Quadratmeter für Longboards und 1000 Quadratmeter für Skateboards mit Rampen und Hindernissen. Zusätzlich ist ein Bereich für Kinder und Anfänger eingerichtet, die noch etwas wackelig auf den Beinen sind.
Die ersten Besucher schwärmen: Der Hallenboden ist ideal
Taugt der Hallenboden fürs Skaten?
Einhelliges Urteil der ersten Besucher am Samstag: Ja! Der Magnesitestrich hat keine Fugen, ist zwar glatt, aber griffig. „Für uns ist der Untergrund ideal. Gerade jetzt im Winter sind wir total happy über dieses Angebot“, schwärmt Jan Paul (34) vom Bochumer Skateboard-Verein. „Echt geil hier. Viel besser als im Parkhaus. Hier werden wir nicht rausgeschmissen“, sagt Longboard-Fahrer Marvin Kunigk (27). „An manchen Stellen ist es etwas rutschig. Aber sonst: absolut empfehlenswert“, meint die 15-jährige Ronja, die auf ihren Rollschuhen elegante Pirouetten dreht.
Wie ist die Atmosphäre?
Entspannt. Ein DJ legt chillige Musik auf. Auf den XXL-Flächen dürfte sich auch bei größerem Andrang niemand in die Quere kommen. In Ausruhzonen mit großen Kissen lässt es sich prima verschnaufen. Mit 20 Grad ist es so warm, dass coole Skater vereinzelt in kurzen Hosen unterwegs sind. Im Foyer werden Getränke und Snacks angeboten. Glühwein gibt’s für drei Euro, einen Hot Dog für zwei Euro. Das alles in der großartigen Industrie-Kulisse.
Jahrhunderthalle bleibt über Weihnachten geschlossen
Wie ist es um die Sicherheit bestellt?
Absperrungen schützen vor unliebsamen Begegnungen mit den Hallenwänden. Helm und Handschuhe sollten gerade Anfänger dennoch mitbringen. Wenn etwas passiert: Zwei Sanitäter sind einsatzbereit.
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Wie sind die Laufzeiten?
Bis zum 23. Dezember täglich von 17 bis 21 Uhr, vom 27. bis 30. Dezember von 14 bis 20 Uhr, vom 2. bis 6. Januar von 14 bis 20 Uhr sowie am 7. und 8. Januar von 12 bis 20 Uhr. Heiligabend und an beiden Weihnachtstagen bleibt die Halle ebenso geschlossen wie Silvester und Neujahr.
Boards und Schuhe können ausgeliehen werden
Was kostet der Eintritt?
Fünf Euro, für Kinder bis sechs Jahre drei Euro. Zum Vergleich: Auf der Eisbahn waren es sieben Euro, ermäßigt fünf Euro. Karten können ausschließlich online gebucht werden: jahrhunderthalle-bochum.de. Hier sind auch Buchungen für die Workshops möglich, die von Projektpartner für Anfänger und Fortgeschrittene veranstaltet werden (ab 20 Euro).
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Kann man sich Schuhe und Boards auch ausleihen?
Zwar gehen die Organisatoren davon aus, dass die meisten Besucher – anders als beim Eissalon – ihre eigene Ausrüstung mitbringen. Hochwertige Inliner und Skateboards (jeweils drei Euro für die komplette Laufzeit) sowie Longboards (zwei Euro pro Stunde) werden aber auch ausgeliehen.
Bürgermeisterin: „Skate-Salon“ bleibt bei Erfolg keine Einzelveranstaltung
Wird der „Skate-Salon“ Bestand haben?
In der Starlight-Express-Stadt Bochum sei ein solches Angebot überfällig gewesen, sagte Bürgermeisterin Gaby Schäfer bei der Eröffnung. „Wird es ein Erfolg, bleibt es keine Einzelveranstaltung“ – dann womöglich parallel mit der Eisbahn, wie ein Skater anregt.
Ein Video mit ersten Eindrücken aus dem „Skate-Salon Ruhr“ sehen Sie hier!