Bochum-Laer. An der A 43 in Bochum-Laer wird seit einigen Wochen gebuddelt. Mit der Autobahn haben die Arbeiten aber nichts zu tun. Das wird gemacht.

Viele Autofahrer, die in Höhe Bochum-Laer über die A 43 fahren, werden sie schon bemerkt haben: die Baustelle kurz vor dem Autobahnkreuz Bochum-Witten (vom Ruhrpark kommend). Dort wird seit einigen Wochen fleißig gebuddelt. Mit der Autobahn haben diese Arbeiten allerdings nichts zu tun. Sie betreffen eher die Menschen, die auf zwei Rädern unterwegs sind.

Baustelle an der A 43 in Bochum-Laer – das steckt dahinter

Denn an dieser Stelle wird ein bestehender Rad- und Fußweg erneuert, der als Lückenschluss zwischen Parkway Emscher-Ruhr und Opel-Radweg dienen soll. Bis letzterer fertig wird, dauert es allerdings noch ein bisschen. Von daher fällt nicht groß ins Gewicht, dass sich auch die Arbeiten an diesem Rad- und Fußweg erheblich verzögert haben.

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Der 900 Meter lange Abschnitt sollte schon viel früher ausgebaut werden und bereits vor drei Jahren fertig sein, gesteht Carsten Wendt vom Umwelt- und Grünflächenamt ein. Es habe Verzögerungen gegeben, unter anderem wegen des Verlegens von Versorgungsleitungen. Diese seien von den Stadtwerken inzwischen abgeschlossen. Auch der Tausch von Grundstücken habe sich hingezogen.

Carsten Wendt (links) vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum und Bauleiter Henrik Kügler auf dem verbreiterten Rad- und Fußweg zwischen Alte Wittener Straße in Bochum-Laer und dem Ümminger See.
Carsten Wendt (links) vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum und Bauleiter Henrik Kügler auf dem verbreiterten Rad- und Fußweg zwischen Alte Wittener Straße in Bochum-Laer und dem Ümminger See. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Dies sei nötig gewesen, um den Weg breiter zu machen und am Rand Entwässerungsmulden zu ziehen. „Da waren viele Anwohner beteiligt“, sagt Carsten Wendt, ohne diesen die Schuld für die Verzögerungen zuzusprechen. Das habe schon vor allem an den Verwaltungsstrukturen gelegen.

Durch Grundstücks-Tausch konnte der neue Radweg verbreitert werden

Der Weg vorher sei viel schmaler und verschwenkt gewesen, eben wegen der vielen Privatbereiche. Nun, durch den Tausch von Grund und Boden, sei er gradlinig und in Gänze fünf Meter breit. Somit kann er auch von Traktoren und landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden.

Der Weg führt von der Alten Wittener Straße, Höhe Einmündung Schattbachstraße, durch die Felder bis zur Autobahn, wo es dann links auf die Straße geht, die über die A 43-Brücke zum Ümminger See führt. Auch diese Straße kann von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden – sie endet bzw. beginnt an der Alten Laerfeldstraße (Umspannwerk).

Kosten für die Arbeiten am neuen Radweg in Bochum-Laer haben sich deutlich verteuert

Die Arbeiten an dem erneuerten Rad- und Fußweg liegen voll im Zeitplan. „Das Wetter hat uns da in die Karten gespielt“, sagt Bauleiter Henrik Kügler von der Firma Kramer aus Waltrop. Die Erdarbeiten sind soweit fertig. Nach der Weihnachtspause soll ab 11. Januar die Asphaltschicht aufgetragen werden.

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Diese ist in Kombination mit der Tragschicht und dem Schotter etwas dicker, damit auch schwere Fahrzeuge darüber rollen können. Nicht nur dadurch wird das ganze Projekt auch teurer. Durch die Verzögerung gerät man nun in den Sog der allgemeinen Preissteigerungen. Zu Beginn der Planungen habe man mit 290.000 Euro gerechnet, nun liege man bei 430.000 Euro, sagt Carsten Wendt.

Zehn neue Bäume für den Ümminger See

Weil zusätzlicher Raum im Landschaftsschutzgebiet versiegelt wurde, ist die Stadt Bochum beim Ausbau des Rad- und Fußweges zwischen Alte Wittener Straße und Ümminger See zu Ersatzpflanzungen verpflichtet. Zehn Kopfweiden sind dafür vorgesehen, sie sollen am Nordufer des Ümminger Sees stehen.

Zudem würden Sträucher an der Mulde gepflanzt, die unten an der A 43 entstehe, so Carsten Wendt vom Umwelt- und Grünflächenamt. „Links und rechts des Weges sind auch Blühstreifen vorgesehen.“

Immerhin würden 75 Prozent vom Land über das Programm „Grüne Infrastruktur“ gefördert. Das ist zwar gut für den Stadtsäckel, dennoch kommt das Geld natürlich vom Steuerzahler – nur auf anderem Wege.

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Allerdings sei dieses Geld gut angelegt, findet Carsten Wendt. Durch den neuen Rad- und Fußweg sei der Stadtteil optimal ans Naherholungsgebiet Ümminger See angeschlossen. Auch gebe es dadurch eine sehr gute Verbindung zwischen Parkway Emscher-Ruhr (von Schiffshebewerk Henrichenburg bis Kemnader See) und Opel-Radweg, der wiederum die Lücke zur Springorum-Trasse schließen soll.

Bau des Opel-Radwegs von Bochum-Laer nach -Weitmar soll Ende 2023 starten

Aktuell hofft man im Rathaus für den Opel-Radweg auf einen Baustart Ende 2023. Etwa ein Jahr wird für den Bau der Verbindung zwischen Laer und Weitmar veranschlagt. 4,1 Kilometer lang ist die Strecke, die ab Alte Wittener Straße zunächst unterhalb von Mark 51/7 verläuft und dann über eine Brücke über die A 448 auf die andere Seite verschwenkt wird. Dort führt der Radweg parallel zur Stadtautobahn bis zum Gewerbegebiet Prinz Regent und dort auf die Springorum-Trasse. Auch hier sind die Kosten immens: 4,2 Millionen – Stand jetzt und ohne die erforderliche Brücke über die A 448.