Bochum. Feiern und Böllern ohne Verbote: Feuerwehr und Polizei in Bochum hatten zum Jahreswechsel 22/23 reichlich Arbeit. Mehr als 200 Einsätze waren es.
Feiern und Böllern ohne Verbote – wie zuletzt 2019. Für Feuerwehr und Polizei bedeutete die Rückkehr zu alten Gewohnheiten wie erwartet mehr Arbeit. Die Feuerwehr in Bochum zählte zwischen Silvester 22 Uhr und Neujahr 7 Uhr 72 Rettungsdiensteinsätze und 51 Brände, die Polizei musste in Bochum, Herne und Witten 95 Mal einschreiten.
Bochum: Schwere Verletzungen durch Raketen im Gesicht
„Es kam zu deutlich mehr Verletzungen durch Feuerwerkskörper als in den Silvesternächten mit bestehendem Verbot“, berichtet die Feuerwehr. Der erste Notruf ging um punkt 0 Uhr in der Leitstelle ein: Ursache war eine brennende Hecke im Wattenscheider Hellweg. Unmittelbar danach wurden in kurzen Zeitabständen schwere Gesichtsverletzungen durch Feuerwerksraketen und Böller gemeldet. Die Verletzten mussten jeweils vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Durch mehrere parallele Kleinbrände im gesamten Stadtgebiet und einem gemeldeten Wohnungsbrand in der Alten Ümminger Straße um sieben Minuten nach Mitternacht waren teilweise sämtliche Einsatzkräfte von der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Das Feuer in Langendreer hatte sich bereits auf die untere Etage ausgebreitet. Die Anwohner hatten beim Eintreffen der Feuerwehr das Gebäude aber bereits verlassen. Eine Person wurde verletzt.
Lage beruhigt sich erst nach 2 Uhr
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Nach 2 Uhr beruhigte sich laut Feuerwehr die Lage bei den Brandeinsätzen im Stadtgebiet zusehends. Dafür waren die Rettungswagen bis in den Morgen fast pausenlos im Einsatz. „Nach zunächst vielen Einsätzen aufgrund von Feuerwerkskörpern waren es nach 2 Uhr vermehr Einsätze aufgrund von Alkohol, Stürzen und Körperverletzungen.“
Insgesamt beläuft sich die Silvesterbilanz der Feuerwehr zum Jahreswechsel 2022/2023 auf 51 Brände und 72 Rettungsdiensteinsätze zwischen 22 und 7 Uhr. Im Vergleich zum Vorjahr mit vier Bränden und 50 Rettungsdiensteinsätzen war dies eine deutlich Steigerung. Berufs- und Freiwillige Feuerwehr waren mit rund 150 Einsatzkräften im Einsatz.
Polizei spricht 25 Platzverweise aus
Die Beamtinnen und Beamten der Polizei indes bewältigten im Bereich des Präsidiums (Bochum, Herne, Witten) 95 Einsätze „mit Silvesterbezug“, wie es heißt. Dabei sei es zu 18 Körperverletzungsdelikten gekommen. „In zwei Fällen kam es außerdem zu Widerstandshandlungen gegen die Polizei, in sieben Fällen zu tätlichen Angriffen gegen Polizeibeamte. Zwölf Personen wurden wegen verschiedener Delikte vorübergehend dem Polizeigewahrsam zugeführt.“
Die Polizei sprach insgesamt 25 Platzverweise aus. In zwei Fällen schritten die Beamten wegen nicht erlaubten Feuerwerks ein, 26 Einsätze fuhren sie wegen Sachbeschädigung.