Süd/Mitte. Eine Trecker-Parade setzte am vierten Advent ein Glanzlicht in Bochum. 35 Fahrzeuge waren am Start. Vor allem in Stiepel war das Interesse groß.
Das große Knattern am vierten Advent: Mit 35 festlich geschmückten Fahrzeugen und hunderten Zuschauern entlang der Route quer durch die Stadt feierte die weihnachtliche Trecker-Parade am Sonntag in Bochum eine geglückte Rückkehr.
2020 war die Enttäuschung groß. Landwirte aus Bochum und der Region waren den Vorbildern aus anderen Revier-Städten gefolgt und hatten im Advent erstmals eine Trecker-Parade organisiert. Die Straßen waren dicht gesäumt. Doch die Ordnungsbehörden stoppten den Umzug nach einer halben Stunde. Grund: Die seinerzeit geltenden Corona-Auflagen ließen größere Menschenansammlungen selbst unter freiem Himmel nicht zu. „Eine gute Sache. Aber die Gesundheit geht vor“, so hieß es damals von der Polizei.
35 Fahrzeuge am Start: „Wir müssen erst langsam wieder anfangen“
2021 wurde die Parade wegen der Pandemie von vornherein gestrichen. In diesem Winter unternahm Landwirt Guido Schulte-Schüren (50) als Organisator einen neuen Anlauf. Diesmal ohne Corona-Beschränkungen. Allerdings auch mit weniger Teilnehmern. „Vor zwei Jahren waren wir fast 100 Kolleginnen und Kollegen. Wir müssen erst langsam wieder anfangen“, sagte Schulte-Schüren am Sonntag kurz vor dem Start.
Auch interessant
Sammelpunkt war um 17 Uhr in Stiepel. Auf dem Parkplatz der Gräfin-Imma-Schule an der Kemnader Straße postierten sich die Landwirte – u.a. auch aus Hattingen und Sprockhövel – mit ihren Traktoren, Unimogs und Lastwagen zu einer langen Reihe. Blinkende Lichterketten und Ornamente schmückten die PS-starken Gefährte. Auf Ladeflächen grüßten Rentiere, Schafe, Schneemänner und ein Tannenbaum. Manche Fahrer waren als Weihnachtsmann verkleidet. Aus einigen Boxen in den Fahrerkabinen schallten Weihnachtslieder.
In Stiepel wurde im Ortskern feuchtfröhlich gefeiert
Trotz des gleichzeitig laufenden WM-Finales waren im Ortskern des „Königreichs“ mehrere hundert Menschen auf den Straßen. „Was der Karneval für Linden ist die Trecker-Parade für Stiepel“, meinte ein Anwohner. Heißer Glühwein und Kaffee aus mitgebrachten Thermoskannen dampften in der Eiseskälte. Vorgärten und Terrassen wurden zum vorweihnachtlichen Umtrunk mit Freunden und Nachbarn genutzt. Wer nicht nach draußen mochte, verfolgte das Geschehen am Fenster.
Auch interessant
Schnell, für einige Passanten allzu schnell zog der Tross vorüber. Fix ein paar Videos, schleunig einige Handy-Fotos: Binnen Minuten war der Lindwurm aus Stiepel Richtung Innenstadt verschwunden. Deutlich weniger Schaulustige standen fortan am Fahrbahnrand. Erst am Schauspielhaus wurde es wieder voller. Zurück über die Königsallee: Dann war der funkelnde Advents-Umzug für 2022 Vergangenheit.
Polizei meldet keine besonderen Vorkommnisse
Im Zuge der Parade kam es zwischen Stiepel und City zu mehreren Rückstaus. Anders als 2020 musste die Polizei, die die Parade eskortierte, aber nicht eingreifen. „Keine besonderen Vorkommnisse“, hieß es am Abend.
Einen störungsfreien Verlauf hatte sich Guido Schulte-Schüren für die Neuauflage gewünscht. „Nächstes Jahr kommen wir wieder, noch größer und schöner“, kündigt er an.