Bochum. In den Kirchen in Bochum wird es kälter, oft wird kaum oder gar nicht mehr geheizt. Temperaturen von zehn Grad und weniger sind möglich.

Es wird kalt in den Kirchen in Bochum: „Der Kirchenvorstand ist den Empfehlungen des Bistums Essen gefolgt und hat beschlossen, die Temperatur in den Kirchen auf bis zu fünf Grad Celsius zu reduzieren. An Wochenenden kann die Temperatur bei Bedarf auf zehn Grad Celsius erhöht werden“, heißt es beispielsweise in den Pfarrnachrichten der Pfarrei Liebfrauen in Bochum. Auch in anderen katholischen und evangelischen Gemeinden wird die Innentemperatur reduziert.

„Angesichts der zu erwartenden massiv steigenden Heizkosten und in unserer gesellschaftlichen Verantwortung hat der Kirchenvorstand in seiner Sitzung vom 25. Oktober beschlossen, die meisten Kirchen der Pfarrei (...) nur noch zu den Gottesdiensten auf höchstens 12 Grad Celsius statt der bisher üblichen 14 bis 18 Grad Celsius zu beheizen“, heißt es von der Pfarrei St. Franziskus. Ausnahmen gebe es beispielsweise an den Weihnachtstagen oder bei Konzerten.

Kirchen in Bochum: „Warm anziehen oder Decke mitbringen“

Nicht beheizt werden beispielsweise die beiden C-Kirchen St. Paulus und Hl. Familie – diejenigen, in die keine Kirchensteuermittel mehr fließen. „Dort können bei entsprechender Witterung die Gottesdienste im Gemeindeheim bzw. in der Krypta stattfinden, die günstiger zu beheizen sind.“

„In allen Kirchen werden Decken zur Verfügung gestellt, die für den Gottesdienst ausgeliehen werden können, in Ergänzung zur eigenen warmen Kleidung“, heißt es weiter in den Pfarrnachrichten.

Auch die Gemeinde Herz Mariä in Günnigfeld erklärt: „Liebe Gemeindemitglieder, aufgrund der Energiekrise wird unsere Kirche nicht mehr vollständig beheizt. Bitte denken Sie daran, sich warm anzuziehen oder eine Decke mitzubringen.“

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In den Kirchenräumen soll die Grundtemperatur in den kommenden Monaten bis auf fünf Grad sinken können, so steht es zumindest in den Handlungsempfehlungen, die die deutschen Diözesen an ihre Pfarrgemeinden weitergegeben haben. Auf eine Anfrage an die Katholische Stadtkirche Bochum und Wattenscheid hat unsere Redaktion keine Antwort erhalten. Allerdings zeigt unsere Abfrage, dass es in vielen Kirchen deutlich kühler wird.

Grundtemperatur von fünf bis acht Grad Celsius

Auch in den evangelischen Gotteshäusern: Der Kreissynodalvorstand hat den Gemeinden im Kirchenkreis empfohlen, die Heizstrategie der Evangelischen Kirche von Westfalen anzuwenden. „Diese sieht vor, zum einen die Einrichtung von Winterkirchen zu prüfen, d. h. in den Wintermonaten Kirchen stillzulegen und Gemeindehäuser oder andere, kleinere Kirchengebäude zu nutzen“, erklärt Sprecherin Hannah Praetorius.

Hannah Praetorius ist Sprecherin des evangelischen Kirchenkreises Bochum.
Hannah Praetorius ist Sprecherin des evangelischen Kirchenkreises Bochum. © Volker Wiciok

Wo dies nicht möglich ist, wird eine Grundtemperatur von von fünf bis acht sowie eine Nutztemperatur von maximal 16 Grad Celsius angestrebt. Die genaue Umsetzung obliegt auch hier den einzelnen Gemeinden.

„Viele Kirchengemeinden haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, von der Landeskirche kostenlos Datenlogger zu erhalten, die durch Überprüfung und Aufzeichnung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine überwachte Temperatursenkung ermöglichen“, so Praetorius weiter.