Bochum-Ehrenfeld. Nach dem Abriss des Spielhäuschens auf dem Hans-Ehrenberg-Platz baut die Stadt Bochum ein neues Angebot für Kinder. Kosten sind noch unklar.
Der Aufschrei von Eltern war groß, als die Stadt Bochum im vergangenen August ein Spielhäuschen abreißen ließ, das Anwohnerinnen und Anwohner auf dem Hans-Ehrenberg-Platz illegal errichtet hatten. Sicherheitsgründe hatten die drastische Maßnahme veranlasst. Nun gibt es eine gute Nachricht: Die Stadt wird für Ersatz sorgen, ein neues Spielhaus mit Sandfläche bauen.
Das Spielelement wird einem „Kaufladen“ nachempfunden. Philipp Heidt vom Umwelt- und Grünflächenamt erläuterte die Pläne jetzt in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte. „Das Spielhaus für Kinder wird auf der heutigen Parkfläche aufgestellt. Als Schutz vor rangierenden Fahrzeugen wollen wir die Spielfläche einzäunen, der Zaun wird spielerisch gestaltet. Im Mai/Juni nächsten Jahres soll das Material geliefert und kann direkt danach eingebaut werden.“ Auch die alte Einfassung wird ersetzt.
Stadt Bochum suchte Gespräch mit Anwohnern
Die genauen Kosten für dieses Projekt sind bei der aktuellen Rohstofflage etc. sehr schwierig zu schätzen. Deshalb kann die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt dazu noch keine Angabe machen.
Nach dem Abriss hatte die Stadtverwaltung mehrfach das Gespräch mit Anwohnerinnen und Anwohnern geführt, die Unterschriften gesammelt hatten, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Dazu fand noch in der vergangenen Woche ein Ortstermin statt.
Stark engagiert hat sich auch die Ehrenfelderin Anne Schubert. „Der Abriss war schon hart, damals kannten wir die genauen Gründe noch nicht. Doch ich bin jetzt hochzufrieden mit der Stadtverwaltung. Die Anwohnerinnen wurden mit ihren Wünschen ernst genommen, wurden gefragt: Was braucht ihr für welche Altersgruppe bei den Kindern?“
Kinder können im Sommer wieder spielen
Das Gesprächsklima sei gut gewesen. Und auch die Zeitschiene stimmt Anne Schubert zuversichtlich: „Wenn das Spielhäuschen im Mai/Juni aufgestellt wird, dann können die Kinder in der Sommersaison schon dort spielen. Es ist wirklich alles sehr schnell gegangen, das bestätigen uns alle, die sich mit solchen Planungs-und Genehmigungsverfahren auskennen.“
Ein Aufatmen gibt es auch in der Politik. Jens Matheuszik, Ratsmitglied der SPD aus dem Ehrenfeld, lobte die rasche Lösung des Konfliktes. „Was sich hier - was, wohl ursprünglich einen hässlichen Nachbarschaftsstreit als Grund hatte - im Nachgang in kurzer Zeit getan hat, ist bemerkenswert.“
Keine Probleme bei Städtebauförderung
Die vorgestellte Planung begrüße er sehr, insbesondere, weil damit versucht werde, eine konforme Lösung zu finden, die den Interessen vieler Anliegerinnen und Anlieger entgegenkomme und ohne, dass es da Probleme bei der Beantragung von Fördermitteln im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für die Innenstadt gebe.
„Es wurden in der Vergangenheit immer wieder Forderungen nach einer generellen Überplanung des Platzes laut. Dies hätte jedoch das ISEK gefährdet. Insgesamt gesehen haben wir damit eine deutliche Verbesserung zu vorher.
Schon im August 2018 hatte die Bezirksvertretung Bochum-Mitte die Verwaltung mit der Umplanung für den Platz beauftragt. Im Fokus stand, den Parkplatz zu beseitigen, um die Fläche anders nutzen zu können, etwa als Spielplatz für Kinder. Inzwischen steht fest: Eine umfassende Neugestaltung kann nicht vor 2028 kommen – und auch nur dann, wenn das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Innenstadt verlängert wird. Denn das Land hat seine Mittel der Städtebauförderung stark gekürzt, deshalb musste auch die Stadt Bochum ihre Maßnahmen zurückfahren.