Bochum. Zu sehr vielen Jahren Haft hat das Landgericht Bochum einen Chef einer Drogenbande verurteilt. Es geht um mehrere Hundert Kilo Marihuana.

Dieser Prozess am Landgericht Bochum wegen mehrerer Hundert Kilo Marihuana war außergewöhnlich: Er dauerte mehr als zehn Monate, erforderte 31 Sitzungstage und begann mit acht Angeklagten (35 bis 55) und 56 Verfahrensbeteiligten in einem großen Sitzungssaal. Am Donnerstag wurde ein Chef der Drogenbande verurteilt: Der 43-Jährige bekam zehneinhalb Jahre Haft.

„Ich bereue alles, was ich gemacht habe“, sagte er zerknirscht. Seit einer Razzia im Oktober 2021 in Bochum, anderen Ruhrgebietsstädten und Spanien sitzt er in U-Haft. „Ich will mein Leben neu beginnen.“

Richter zum Angeklagten: „Letztlich liefen die Fäden bei Ihnen zusammen“

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In der Bande hatte der 43-Jährige „eine herausragende Stellung“, wie Richter Volker Talarowski sagte: „Letztlich liefen die Fäden bei Ihnen zusammen.“ Er sei das Bindeglied gewesen. Die Bande habe höchstprofessionell agiert.

In Spanien hatten die Dealer das Marihuana günstig gekauft. Von dort schmuggelten sie es mit Lkw ins Ruhrgebiet. Teilweise wurden die Transporte von der Polizei entdeckt, eine Menge kam aber im Raum Bochum in den Verkauf.

Präparierte Straßenwalze diente als Drogenversteck

Einmal wurde auch eine Straßenwalze mit einem Schweißgerät so präpariert, dass ein Hohlraum als Drogenversteck diente. Der Transport flog aber auf. Weitere Angeklagte hatten ebenfalls hohe Haftstrafen bis zu acht Jahren erhalten, ein Bochumer sieben Jahre Haft.