Bochum/Hattingen. Großrazzia der Bochumer Polizei: Seit Montagfrüh ging sie gegen die organisierte Drogenkriminalität vor. Es gab sechs Festnahmen.

Die Drogenfahnder kamen in den frühen Montagmorgenstunden. Es war der Start einer großen Razzia in Bochum und weiteren Städten. „Hintergrund der Maßnahmen sind Straftaten im Zusammenhang mit organisierter Rauschgiftkriminalität“, sagte Polizeisprecher Marco Bischoff der WAZ.

Durchsucht wurden 14 Objekte in NRW, außer in Bochum auch in Gelsenkirchen, Oberhausen, Hattingen, Langenfeld, Moers, Voerde am Niederrhein sowie Delmenhorst in Niedersachsen.

Auch das SEK der Polizei und Diensthunde sind im Einsatz.

Die Aktion läuft unter Federführung der Staatsanwaltschaft Bochum, die vor einiger Zeit auch eine Schwerpunktabteilung gegen die Organisierte Kriminalität gegründet hat und damit auch örtlich viel weiträumiger agieren kann als bisher.

Die Bochumer Kripo setzte auch Kräfte des SEK (Spezialeinsatzkommando) und der Bereitschaftspolizei sowie Polizeihunde ein.

Drei Männer wurden festgenommen. Gegen sie lag bereits ein Haftbefehl vor. Außerdem wurden 100.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Weitere Einzelheiten nannten die Ermittler trotz Nachfrage nicht. Auch nicht zum Ort der Festnahmen, zu den Beschuldigten und zum mutmaßlichen Umfang der Drogenmenge.

Plantage mit geschätzt 1200 Marihuana-Pflanzen in Spanien beschlagnahmt

Parallel zur Razzia in NRW wurden auch sechs Objekte in Spanien durchsucht, unterstützt von der Mossos d’Esquadra, der katalanischen Polizei. Dabei gab es weitere drei Festnahmen. Die Personen wurden bereits mit europäischem Haftbefehl gesucht. „Bei der Durchsuchung konnte dort auch eine Plantage mit geschätzten 1200 Marihuana-Pflanzen beschlagnahmt werden“, so Polizeisprecher Bischoff.

Schließlich griff die Polizei auch in einem Objekt in den Niederlanden zu. Weitere Einzelheiten nannten die Ermittler nicht.

Großrazzien gab es auch im vorigen Jahr – und später erhebliche Haftstrafen in Bochum

Erst im vergangenen Jahr hatte es großen Drogenrazzien der Bochumer Polizei gegeben. Im November 2020 schlugen die Beamten in einer konzertierten Aktion bundesweit zu und vollstreckten in 20 Objekten Durchsuchungsbefehle auch in Bochum. Es ging um Kokain aus Brasilien. Vor wenigen Wochen wurden deshalb zwei Bochumer (46, 51) vom hiesigen Landgericht zu Haftstrafen von siebeneinhalb sowie sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt.

Eine weitere Razzia gab es im Oktober 2020. Sechs Bochumer kamen in U-Haft. Drei von ihnen – drei Brüder – wurden im vorigen Juni wegen insgesamt 78 Kilo Marihuana zu Haftstrafen bis zu achteinhalb Jahren verurteilt.