Bochum. In die Kritik geraten sind die Pläne für den Citytower in Bochum. Investor List legt nun einen neuen Entwurf: nachhaltiger und weniger streng.

Investor List hat für den in die Kritik geratenen, geplanten Citytower neben dem Hauptbahnhof in Bochum einen neuen Entwurf vorgelegt. „Schachbrett in Auflösung“ nennt das Bauunternehmen aus Oldenburg die aktuelle Variante des 60 Meter hohen Gebäudes. Sie wird, so der geschäftsführende Gesellschafter Michael Garstka im Gespräch mit dieser Redaktion, in den Bauantrag einfließen.

Neue Fassade des Citytower Bochum ist weniger streng

Geplant ist eine Aluminiumfassade, deren Optik sich in der Höhe deutlich verändere gegenüber der Vorgängervariante, die, so Garstka, eine gewisse Strenge ausgestrahlt habe. Nach Kritik aus Politik, Verwaltung und von Bürgern, aber auch vor dem Hintergrund eigener Überlegungen, habe das Unternehmen seine Pläne geändert. Am Dienstag hat der Investor sie im Planungsausschuss vorgestellt.

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So sieht der neue Entwurf des Citytower Bochum aus.
So sieht der neue Entwurf des Citytower Bochum aus. © Gerber Architekten

„Die Fassade spielt für ein Gebäude natürlich eine ganz wichtige Rolle“, so der Oldenburger. Aufgenommen habe das Unternehmen auch die Kritik, dass Dach und Gebäudesockel nicht prägnant genug ausgeformt seien. Die Debatte um die Optik sei daher nachvollziehbar. List setze auf eine weiß-graue Aluminiumfassade, die nicht nur besonders wertig wirke und sei, sondern die auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit überzeuge.

Entscheidung für weiß-graue Aluminiumfassade

Die vermeintlich willkürliche, sich nach oben auflösende Anordnung der Fassadenelemente resultiere auch aus den Erkenntnissen des Schallschutzkonzepts und den unterschiedlichen Anforderungen an das Gebäude auf der Bahn- und der Innenstadt-Seite. Und: „Wir sind im Unternehmen schon sehr weit damit, CO2-Emissionen zu verhindern“, so Garstka. Nun gehe es auch darum, Einfluss auf die Produktion und spätere Verwertung von Baustoffen zu nehmen.

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Damit ist List nicht allein. Auch andere große Investoren in Bochum setzen auf eine Aluminiumfassade, die Vorteile bei Belüftung, Energieverbrauch und Wertstoffwiederwertung lege: Viktoria-Karree-Entwickler HBB verwendet sie ebenso wie die Daiwa-Tochter Jan Snel beim Bau des Community Campus an der Universitätsstraße.

Apartmenthaus an der Alleestraße geht im März 2023 ans Netz

Nicht mehr, wie ursprünglich geplant, in diesem, sondern erst im nächsten Jahr werde der Bau des Millionen-Projekts beginnen, kündigt Investor Garstka an. Noch laufe der Antrags- und Genehmigungsprozess. Abhängig ist List auch vom Baufortschritt des von der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum (WEG) beauftragten Parkhauses an der Ecke Universitätsstraße/Südring. Dort wächst mittlerweile das Stahlgerüst in die Höhe. Davor wird der Citytower entstehen. Der Parkhaus-Bau sei absolut im Plan, heißt es.

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Unlängst fertiggestellt hat List die erste Hälfte seines anderen Projekts in Bochum. Das B&B-Hotel an der Alleestraße ist bereits in Betrieb gegangen. „Und es läuft gut an“, so Michael Garstka. Das daneben liegende Apartmenthaus werde im März eröffnen.

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