Bochum. In einem Gebäude der Ruhr-Universität in Bochum hat es Amokdrohungen gegeben. Eine akute Gefahr bestehe aber nicht. Was bisher bekannt ist.
An der Ruhr-Universität in Bochum sind in den vergangenen Tagen an verschiedenen Stellen in einem Gebäude – unter anderem auf einer Toilette – Schriftzüge entdeckt worden, die eine Amok-Tat an einem bestimmten Datum ankündigen. Studierende hatten die Schriften entdeckt.
„Wir haben uns direkt an die Polizei gewandt“, sagt RUB-Sprecher Hubert Hundt. Details zu den genauen Inhalten der Schriftzüge nennt die Ruhr-Universität nicht – auch um eine Gefahr durch mögliche Nachahmer so klein wie möglich zu halten. „Die Polizei sieht keine akute Bedrohung“, so Hundt weiter. Man gehe von einem üblen Scherz aus, schon in der Vergangenheit habe es an Schulen ähnliche Vorfälle gegeben.
Schriftzüge auf Toilette der Ruhr-Universität: Polizei bestätigt Amok-Drohung
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Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt die Polizei, dass an der Ruhr-Universität schriftliche Amokdrohungen gefunden wurden. „Wir haben am 22. November Kenntnis erhalten von Schriftzügen auf einer Toilette an der Ruhr-Universität“, teilt Sprecher Frank Lemanis mit.
Daraufhin seien umgehend Polizisten dorthin gefahren, im entsprechenden Gebäude habe man noch an weiteren Stellen Amok-Drohungen gefunden, jeweils mit einem Edding geschrieben. Bereits am Folgetag – dem 23. November – wurden die Schriftzüge von Mitarbeitern entfernt.
Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, steht in engem Kontakt zu der Ruhr-Universität. Nach einer umfassenden Bewertung gehe sie davon aus, dass keine akute Gefahr besteht. Einen Verdächtigen gibt es bisher nicht. Ob die Polizei von einem oder mehreren Tätern ausgeht, sagt sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Nach Drohung: Sorge vor Nachahmern bleibt
Am Tag, der in der Amokdrohung genannt wurde, soll es an der Ruhr-Universität spezielle Sicherheitsvorkehrungen geben. Auch die Polizei wird vor Ort sein. Nähere Details zu dem Konzept möchte Sprecher Hundt aus Sicherheitsgründen nicht nennen – ebenso wie zu den genauen Inhalten der Drohung.
Trotzdem bleibt die Sorge, dass es durch die Amokdrohung zu Nachahmer-Effekten kommen könnte. „Wir appellieren, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen“, verdeutlicht Polizeisprecher Lemanis. Nachdem Studierende der RUB die Schriftzüge in den Gebäuden entdeckt hatten, seien Bilder davon in den sozialen Medien veröffentlich und vielfach geteilt worden.
Auch in Bochum hat es an Schulen laut Polizei in der Vergangenheit schon ähnliche Fälle gegeben. Beispielsweise, damit Klausuren nicht geschrieben werden können.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise dazu geben können, wer für die Schriftzüge verantwortlich ist, sich beim Kriminalkommissariat 32 unter der Rufnummer 0234 909-85 02 (-44 41 außerhalb der Dienstzeiten) zu melden.