Bochum. Ein Monteur aus Bochum hatte monatelang Kundengelder in die eigene Tasche gesteckt. Rund 11.500 Euro. Dafür wurde er verurteilt.

Mehr als ein Jahr lang hatte ein Mitarbeiter (38) eines Bochumer Sanitärbetriebes heimlich Geschäfte in Eigenregie gemacht und Kundengelder in seine eigene Tasche abgezweigt. Wegen Unterschlagung wurde er am Montag vom Schöffengericht zu einem Jahr und zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der bisher unbestrafte Bochumer war jahrelang als Lagerarbeiter, Monteur und Verkäufer tätig. Nach eigenen Angaben war er überlastet. „Mir ist alles über den Kopf gewachsen. Am Ende wusste ich gar nicht mehr, wo rechts und links war.“ Hinzu kamen eine mäßige Bezahlung und private Schulden: „Zum Teil auf zu großem Fuß gelebt.“

Kunden übergaben dem Monteur jeweils mehrere Hundert Euro als Anzahlung

2018 kam er auf die Idee, Bargeld von Kunden zu Vorauszahlungen von Badausstattungen sich selbst einzustecken und nicht im Büro abzugeben. Meist waren dies mehrere Hundert Euro – insgesamt knapp 11.500 Euro in 19 Einzelfällen.

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Weil er die vereinbaren Montagetermine nicht halten konnte, verstrickte er auch seine arglose Schwester (40) in die Sache: Sie sollte die Kunden am Telefon durch Terminverschiebungen und Ausreden vertrösten und ruhig stellen. Obwohl der 38-Jährige später einen Teil der Ware selbst montierte, flog der Schwindel 2019 auf.

Der Monteur wurde gefeuert. Sein damaliger Chef beklagte im Gerichtssaal vor allem den Rufschaden, den der Angeklagte angerichtet habe.

Schwester des Angeklagten musste ebenfalls auf die Anklagebank

„Was ich gemacht habe, tut mir sehr, sehr leid“, sagte der Angeklagte. Jetzt arbeitet er als Hilfskraft in der Gesundheitsbranche und hat reichlich Schulden. Sein Lohn wird teilweise gepfändet. Als Bewährungsauflage muss er sich wegen möglicher Spielsucht beraten lassen.

Seine Schwester musste ebenfalls auf die Anklagebank, wurde aber freigesprochen, weil sie nichts von den Tricksereien ihres Bruders wusste und ihm nur einen Gefallen tun wollte.