Bochum. Der Kunstrasenplatz des SV Waldesrand Bochum ist endlich fertig. Zwei Jahre mussten die Mannschaften auf fremde Plätze ausweichen.
Grüne Trainingsjacken füllen am Samstag den Platz des SV Waldesrand Bochum. Zur Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes kommen zahlreiche Spieler und Spielerinnen. Denn nach zwei Jahren können die Mannschaften endlich wieder auf dem eigenen Feld spielen – von nun an auch nicht mehr auf Asche.
Kunstrasenplatz am Waldesrand in Bochum erst vor vierzehn Tagen fertigstellt
„Wir haben erst vor 14 Tagen aufgehört zu bauen“, sagt Christian Hubek. Er ist Projektleiter der Stadt und war von Anfang an am Umbau-Projekt des Sportplatzes beteiligt. Die reine Bauzeit betrug zehn Monate. Trotzdem sind insgesamt zwei Jahre vergangen, bis der Sportplatz am Samstag final eröffnet werden kann. „Hier wurde früher Kohle abgebaut“, so Hubek. Im Ruhrgebiet sei es Vorschrift, vorher zu prüfen, ob die Baufläche auf Hohlräumen aus der Kohleabbau-Zeit liege. Beim Sportplatz am Waldesrand sei dies der Fall gewesen.
Hohlräume vom Kohleabbau verzögerten Bauarbeiten
„Aus Sicherheitsgründen müssen diese Hohlräume erst verfüllt werden“, erklärt er. Die zweite Hürde sei die Größe des Feldes gewesen. Denn der alte Platz war etwas kürzer als für Fußballfelder üblich. Um den Mannschaften in Zukunft ein vorschriftsmäßiges Spielfeld zur Verfügung stellen zu können, musste die angrenzende Böschung abgetragen werden. Der neue Platz verfügt so nun über 6000 Quadratmeter Kunstrasenfläche, auf denen die Senioren- und Jugend-Mannschaften kicken können.
Training musste zwei Jahre auf anderen Sportplätzen stattfinden
Die Idee, von Asche auf Kunstrasen umzusteigen, sei schon vor Jahren entstanden. „Ich arbeite schon 13 Jahre an dem Projekt“, sagt Gisbert Cukrowski. Er ist Finanzvorstand des SV Waldesrand und ist sichtlich froh, seine Vision am Samstag endlich in die Tat umgesetzt zu sehen.
Bei dem guten Wetter kommen zahlreiche Besucher zur Eröffnung, um 11 Uhr darf die E-Jugend als erstes ihr Training auf dem neuen Rasen abhalten. Zwei Jahre lang habe der Verein mit seinen 22 Mannschaften auf andere Fußballplätze ausweichen müssen. „Das sprengt das Vereinsleben, wenn sich keiner mehr sieht. Trotzdem haben wir es gut überstanden“, so Cukrowski.
LED-Beleuchtung und Lärmschutzwand
Dass das der Fall ist, zeigt die Atmosphäre rund um den neuen Kunstrasen: Die Kinder spielen, während die Erwachsenen am Bierstand zusammenkommen. Im vom SV Waldesrand selbst renovierten Vereinsheim werden alle außerdem mit dem riesigen Angebot von selbst gebackenen Kuchen versorgt. Neben dem Kunstrasen sei auch ein neues Flutlicht mit moderner LED-Beleuchtung und ein neuer Treppenaufgang zum Echtrasen-Platz entstanden. Um den Anwohnern die Geräuschkulisse des nahen Fußballplatzes zu ersparen, wurde zusätzlich eine Lärmschutzwand errichtet.
Stadt trägt Kosten für den Umbau: 1,5 Millionen Euro
Die Kosten für den Platz in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro trägt die Stadt. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), der den Platz am Samstag feierlich an den Verein überreicht, beglückwünscht alle Beteiligten: „Das ist ein verdammt komplizierter und teurer Platz. Aber es hat sich gelohnt. Das ist eine richtig tolle Anlage geworden.“
Bochum wolle jedes Jahr für zwei Vereine neue Kunstrasen bauen. Dass der SV Waldesrand seinen nun endlich benutzen kann, freut ihn sehr. Vor allem gute Zusammenhalt im Verein habe den Umbau gelingen lassen: „Alle Vereine sagen immer, Zulauf kriegt man nur mit Kunstrasen. Aber Sie hatten auch vorher großen Zulauf.“