Bochum-Linden. Seit einem Jahr kann der SV Waldesrand in Bochum-Linden seinen Ascheplatz nicht mehr nutzen. Doch erst jetzt startet der Bau am neuen Kunstrasen.

Seit einem guten Jahr kann der SV Waldesrand in Bochum-Linden die heimische Sportanlage kaum nutzen. Die Fußballer müssen für ihre Spiele und das Training auf andere Plätze ausweichen. Derweil rotieren „daheim“ am Heidelbeerweg auf dem alten Ascheplatz die Bagger. Jetzt beginnt nämlich der Bau des Kunstrasenplatzes.

Bochum: Kunstrasen-Bau in Linden startet mit viel Verspätung

Zunächst stand die bergbauliche Sicherung der Sportanlage Am Waldesrand in Linden auf dem Programm. Diese startete am 16. März 2021 und war laut Stadt am 27. Mai beendet. Warum erst jetzt mit dem eigentlichen Bau des Kunstrasens gestartet wurde, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen.

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„Es gab noch weitere Planungsprozesse zu durchlaufen“, heißt es kurz und knapp aus dem Rathaus. Welche, das wird nicht verraten. Auch von Vereinsseite ist nicht viel mehr zu erfahren. Mit der Stadt habe man darüber Stillschweigen vereinbart, verrät Gisbert Cukrowski, der Finanz-Vorstand des SV Waldesrand. Er verrät nur soviel: „Es hat wohl verschiedene Gründe, es mussten noch intern Dinge erledigt werden.“

Offizieller Spatenstich auf dem Ascheplatz des SV Waldesrand in Bochum-Linden. Hier wird ein Kunstrasenplatz gebaut.
Offizieller Spatenstich auf dem Ascheplatz des SV Waldesrand in Bochum-Linden. Hier wird ein Kunstrasenplatz gebaut. © Foto: Michael Grosler

Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) berichtet davon, dass zunächst umfangreiche Bodenbewegungen unternommen werden mussten, ehe der Kunstrasen aufgetragen werden kann. „Der Platz war wohl schief und musste begradigt werden. Das hat ordentlich Zeit in Anspruch genommen.“ Gräf habe geschmunzelt, als er gehört hat, dass der Platz auf der einen Seite um einige Zentimeter höher lag als auf der anderen.

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Dass es nun so lange dauerte, bis die finalen Arbeiten starten können, passt ins Bild. Ohnehin hatte es im Fall des SV Waldesrand Linden schon 14 Jahre gedauert, bis das Kunstrasen-Projekt in Angriff genommen werden konnte. Seit 2007 wurden immer wieder andere Sportplätze vorgezogen. Jetzt ist der Club vom Heidelbeerweg endlich an der Reihe.

Bochum: Termin für Einweihung des Kunstrasenplatzes noch ungewiss

Der neue Kunstrasen soll ein bisschen größer werden als der ohnehin sehr kleine Ascheplatz. Es handelt sich um einen neuartigen Kunststoffrasentyp, bestehend aus einer gekräuselten und einer geraden eingewebten Faser. Die Kunststoffrasenfläche wird mit 28 Kilo Sand pro Quadratmeter befüllt.

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Wann zum ersten Mal ein Ball auf der neuen Anlage rollen wird, ist noch nicht ganz klar. Geplant ist die Inbetriebnahme im Herbst. Der genaue Zeitpunkt lässt sich laut Stadt zum gegenwärtigen Zeitpunkt – aus Gründen nicht einzuschätzender Wetterverhältnisse während der Bauphase – nicht genau prognostizieren.

Neues Grün für den SC Weitmar

Der SV Waldesrand bekommt zum ersten Mal einen Kunstrasenplatz, der SC Weitmar auf seiner Anlage an der Hasenkampstraße sogar schon zum zweiten mal. Einstimmig hat die Bezirksvertretung Bochum-Südwest der Erneuerung des Grüns zugestimmt.

2006 war der Kunstrasen gebaut worden. Ein Fachgutachter empfiehlt ein neues Spielfeld. Dieses wird laut Stadt 225.000 Euro kosten. Jetzt im Frühjahr schon soll die Baumaßnahme beginnen.

Deshalb will der SV Waldesrand die Kooperation mit den anderen Vereinen auch beibehalten und die Chance, auf anderen Plätzen zu spielen und zu trainieren, nicht vorschnell aufkündigen. „Sicher ist sicher“, sagt Gisbert Cukrowski, der sich aber wie alle anderen Vereinsmitglieder „total freut, schnellstmöglich auf den neuen Kunstrasen zu können“.

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Bald können die Waldesrand-Fußballer ja zumindest schon den oberhalb gelegenen Naturrasenplatz wieder nutzen. Wegen des fehlenden Flutlichts steht dieser nur in der Sommerzeit zur Verfügung.

Neuer Kunstrasen: Für die Nachbarn gibt es eine Lärmschutzwand

Eine moderne Flutlichtanlage wird der neue Kunstrasenplatz bekommen. Zum Schutz der Nachbarschaft vor den Auswirkungen des Spielbetriebes wird zudem eine Lärmschutzwand mit einem transparenten Teil in der oberen Hälfte errichtet. Südlich des Platzes wird eine begrünte Wand gebaut.

Die Kosten der Baumaßnahme in Linden belaufen sich auf ca. 2,2 Millionen Euro.