Bochum-Wiemelhausen. In Bochum-Wiemelhausen bremsen sich ein Kita-Ausbau und ein geplanter Aufzug fürs Gemeindehaus gegenseitig aus. Jetzt ist eine Lösung in Sicht.
Die Lage ist etwas vertrackt: Seit Jahren sammelt die katholische Gemeinde St. Johannes in Bochum-Wiemelhausen Geld, um möglichst bald einen Aufzug am Gemeindehaus im Kirchviertel bauen zu lassen. Zugleich plant der Kita-Zweckverband eine Erweiterung der Kita, noch ohne konkrete Zeitschiene. Beide Projekte bremsen sich in der derzeitigen Form gegenseitig aus. Das soll sich ändern, denn letztlich will die Pfarrei St. Franziskus den Standort stärken – mit einer zukunftsfähigen Kita und einem Aufzug, der auch weniger mobilen Gemeindemitgliedern das Mitwirken ermöglicht.
Bochum: Kita-Ausbau und neuer Aufzug – so soll es klappen
Hintergrund: Eine Arbeitsgruppe der Gemeinde bemüht sich darum, Geld für einen Aufzug zusammen zu bekommen. Dieser soll links außen neben dem Eingang des Gemeindezentrums installiert werden. Dafür müsste aber ein Teil des Bewegungsraumes im Erdgeschoss wegfallen, der wiederum ein wichtiger Bestandteil des Raumkonzeptes der angeschlossenen Kita ist. „Dieser Raum ist eigentlich jetzt schon zu klein“, sagt Philip Krisch vom Kita-Zweckverband, die Kita genieße in der jetzigen Form aber Bestandschutz. Fiele jedoch noch Platz weg, „würde die aktuell geltende Betriebserlaubnis für vier Gruppen erlöschen“.
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Zeitgleich bastelt der Kita-Zweckverband an einem Ausbau bzw. einer Erweiterung der Kita. „In welcher Form auch immer“, so Krisch. Die Problematik mit dem Aufzug beeinflusse natürlich auch diese Planung. „Alles in allem eine sehr komplexe Angelegenheit“, sagt auch Pfarrer Thomas Köster, Leiter der Pfarrei St. Franziskus im Bochumer Süden und Südwesten.
Bochum-Wiemelhausen: Bau-Projekte sollen von einander getrennt werden
Deshalb sei nun angedacht, die beiden Projekt von einander zu trennen. „Wir sind daher eher für die Variante, den Aufzug vor der Treppe des Gemeindehauses zu bauen“, verrät Köster. Diesen Plan B verfolgt auch die Arbeitsgruppe bereits. Hätte den Vorteil, dass beide Projekte autark geplant werden könnten, man käme sich planerisch und baurechtlich nicht mehr ins Gehege. Andererseits würde dieser Aufzug-Bau aber auch mehr kosten.
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Die Kosten sind auch ein Problem bei der geplanten Erweiterung der Kita. Die Pfarrei habe im Zuge des Sparkurses, den man laut Pfarreientwicklungskonzept fahren müsse, kein Geld. Eine Überlegung sei, ein Stück der Gemeindewiese neben der Kita für einen Anbau abzugeben, erklärt Pfarrer Köster. Entschieden sei aber noch nichts.
Auch andere Kitas auf dem Prüfstand
Der katholische Kita-Zweckverband für mehr als 250 Einrichtungen wurde 2006/2007 ins Leben gerufen, um die Pfarreien in Sachen Verwaltung zu entlasten. „Die enge Verbundenheit zu den Gemeinden ist aber geblieben“, sagt Gebietsleiter Philip Krisch.
In der Pfarrei St. Franziskus im Bochumer Süden und Südwesten hat man noch weitere Kindergärten im Blick für bauliche Veränderungen. Pfarrer Thomas Köster denkt da zuallererst an St. Paulus in Querenburg und Heilige Familie in Weitmar-Mark, „irgendwann dann aber auch St. Angela in Linden und St. Engelbert in Dahlhausen“. Im Prinzip müsse überall etwas gemacht werden – sei es eine Teilsanierung der Innenräume oder ein neues Dach.
Auch Philip Krisch berichtet als Gebietsleiter für 29 Kitas im Zweckverband, dass nicht viel Geld zur Verfügung stehe. Daher sei auch ein Investoren-Modell denkbar. Heißt: Ein Investor baut und der Kita-Zweckverband mietet sich ein.
Pfarrei und Kita-Zweckverband suchen einen Investor
Doch so einen Investor müsse man auch erstmal finden, sagt Thomas Köster. Für viele scheide ein Um- und Anbau des bestehenden Kita-Gebäudes aus, weiß er zu berichten. „Die bauen lieber komplett neu.“ Doch ob die Planung das vorsieht, steht noch gar nicht fest. „Wir sind da noch sehr frei unterwegs“, bestätigt Krisch. „Es gibt noch keine Favoriten“. Auch wenn die kirchlichen Gremien über einige bisherige Planungsvarianten schon informiert worden seien.
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Klar sei, dass man vor allem für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren etwas tun wolle. „Da gibt es in Wiemelhausen einen großen Bedarf. U3-Plätze haben wir in St. Johannes derzeit gar nicht im Angebot“, sagt Philip Krisch. Aktuell gibt es Platz für 94 Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Eine U3-Betreuung gebe es nur in der Kita St. Martin in Steinkuhl.