Bochum. Zu viel Laub auf Fahrradtrassen macht das Befahren ziemlich gefährlich. Die Stadt reinigt die Wege aber nur selten. Das stößt auf Unverständnis.
Der „Rheinische Esel“ in Langendreer am Sonntagmorgen: Zahlreiche Menschen aus drei Generationen sind unterwegs, sie gehen spazieren, joggen, fahren Rad, genießen die Natur, die Morgenstille und die frische kalte Luft. Diese Trasse ist ein starkes Stück Ruhrgebiet. „Ich bin ein großer Fan des Rheinischen Esel“, sagt ein WAZ-Leser aus Langendreer, der den kombinierten Rad- und Fußweg fast täglich für dem Weg zur Arbeit in Witten nutzt. Ihm ist es wichtig, dass er in einem guten, verkehrssicheren Zustand bleibt. Das sei zurzeit aber nicht der Fall. Wegen des vielen Laubes.
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„Wie schon in den letzten Jahren muss ich auch in diesem Jahr seit Wochen immer wieder den Mängelmelder der Stadt bemühen, weil der Rheinische Esel, der zum Teil auch am Rande des ,Krähenwaldes’ vorbeiführt, nicht gereinigt wird“, sagt er. „Dort liegt immer wieder zentimeterhoch das Laub der angrenzenden Bäume, was das Fahren in diesem Bereich sehr gefährlich macht.“
Das Laub sei sehr rutschig und bedecke teilweise die Fahrbahnbegrenzung zur Böschung aus Schotter. „In den vergangenen Jahren wurde nach diesen Meldungen unregelmäßig gereinigt, aber in diesem Jahr habe ich mich seit rund vier Wochen dreimal über den Mängelmelder an die Stadt mit der Bitte gewandt, dort zu reinigen. Leider ohne irgendein Resultat.“ Auf Straßen mit motorisiertem Verkehr werde doch auch regelmäßig gereinigt.
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Die Stadt, die eine „Verkehrssicherungspflicht“ hat, liegt erklärte auf WAZ-Anfrage, dass der Technische Betrieb die Fahrradwege – nicht nur den Rheinischen Esel, sondern zum Beispiel auch die Springorum- und die Erzbahntrasse – zwischen Oktober und Dezember drei- bis viermal reinige. Mehr nicht. Allerdings habe der Technische Betrieb für den kommenden Doppelhaushalt 2020/21 mehr Geld für solche Reinigungen beantragt. Der Rat wird darüber noch entscheiden.
Im Winter müssen Fahrradfahrer auf den Trassen ebenfalls besonders aufpassen. Es gibt „keinen regulären Winterdienst“, wie die Stadt mitteilt. Nur „bei Bedarf“ wie nennenswerten Schneemengen und Eisglätte.
Das hat ein weiterer WAZ-Leser zuletzt aber vermisst: „Als begeisterter Radfahrer habe ich im letzten Winter, an den schneereichen Tagen leider feststellen müssen, dass es auf der Springorumtrasse und der Erzbahntrasse keinen Winterdienst gibt. Als Herzstücke der Bochumer Fahrradinfrastruktur wäre es doch sehr wünschenswert, wenn gerade diese Radwege auch im Winter sicher zu befahren wären.“ Alle Bochumer Radfahrer würden sich „mit Sicherheit sehr darüber freuen“.